UNREST - Back To The Roots

Die Wölfe sind nach einigen internen Querelen Anfang dieses Jahrtausends und mit zwei Neuzugängen (Andre Neuhaus, b. und Marco Liedtke, g.) zurück und das auch noch mit einem passenden Albumtitel. “Back to the Roots” knüpft an die Mitte/Ende der 90er erschienenen Erfolgsalben “Watch Out”, “By the light of the Moon” und “Cold Steel Whisper” an und lässt den experimentellen Rohrkrepierer “Bloody Voodoo Night” aus 2001 vergessen. Musikalisch sind sich die True-/Heavy Metaller aus Bremen weitestgehend treu geblieben und beackern mit ihrem Neuling das NWOBH-Metal Schlachtfeld in allen Belangen. Zwar bedient man sich mal eben zu Beginn bei Maiden und „leiht“ sich das “Trooper”-Solo aus (“Go to Hell”) bzw. schaut mal bei Priest über den Tellerrand (“Bang your Head”), oder erinnert bei “Don’t stop” sehr stark an Saxon, spätestens aber mit dem Schwermetaller “A Legend is born” sind wir auf dem Pfad der Tugend angelangt. Die Songs klingen fast wieder wie zu “Watch Out“ – Zeiten, nur teilweise etwas schneller und auch mit ein wenig mehr mit Rock’n Roll aufgepeppt (“Far, far away”). Auch wenn “We will Rock” vom Titel und Text her etwas banal klingt, so spiegelt dieser Song jedoch genau das wieder, was Unrest ausmacht - Partylaune und Live-Feeling pur. Selbst die Ballade “Burning Desire” mit Neuzugang Claus Wiechert am Mikro zähle ich zu den Anspieltipps, da sie echt gelungen ist. Leitwolf Sönke Lau (voc.) hört sich über die Jahre immer noch an wie Blackie Lawless meets Brian Johnson und darf sich über einen guten Job freuen, den er abgeliefert hat. Mit einer recht ansprechenden Produktion ausgestattet und sogar als limited Edition, mit der ausverkauften “Watch Out” im Gepäck, wird “Back to the Roots” zwar keine Rudelbildung vor den Kassen der Plattenläden entstehen lassen, aber diesen Silberling kann ich getrost empfehlen und er sollte in keiner Sammlung fehlen.

Anspieltipps:
A Legend Is Born
We Will Rock
Burning Desire