FAITH & FIRE - Accelerator


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VÖ: 19.01.07
(Metal Heaven)

Homepage:
www.faith-and-fire.com

Faith and Fire, ein unscheinbarer Name, der nicht gerade hohe Erwartungen hervorruft. Umso mehr geschieht das, wenn man die Bandbesetzung näher unter die Lupe nimmt: Mike Flyntz (Guitar, Riot), Tony Moore (Vocals, Ex-Riot), Danny Miranda (Bass, Queen-Tourband) und John Miceli (Drums, Meat Loaf, Rainbow). Alle Achtung, da hat sich musikalische Kompetenz zusammen gefunden. Leider muss ich vorweg schicken, dass man bei kaum einem anderen Album so durch Höhen und Tiefen geschickt wird, wie hier. Der Einstiegssong „Ready“ mit tief gestimmter Gitarre und wummerndem Bass deutet zuerst auf unerwartet doomige Gefilde hin. Als dann die klare Stimme einsetzt, fragt man sich, warum die Musik so düster ist, während die Gesangslinien in ganz anderer Stilrichtung beheimatet sind. Ein seltsamer Song, der von der Produktion her nicht besonders gelungen ist. Die Anleihen einer Brian May´schen Spielart beim Gitarrensolo sind zudem deplatziert. Na ja, weiter mit Song 2: „Villanelle“. Mit Keyboards beginnt es hier deutlich frischer. Die einsetzende Gitarre und der überzeugende Gesang deuten auf Besserung hin. Was gibt’s an diesem Song auszusetzen? „Villanelle“ heisst der Song, wie schon erwähnt. Das wird einem klar und deutlich schlappe 24 Mal (!!) im Laufe der fast 6 Minuten um die Ohren gefeuert, so das ich dieses Wort jetzt schon zu meinem vorläufigen Unwort für 2007 erkoren habe. Es nervt! Song Nummer 3 „Everything“ ist endlich ein durchweg guter Hardrocker etwas flotteren Tempos, der weder nervt noch soundtechnisch versagt. Na Gott sei Dank - man erinnere sich an die Referenzen der Musiker - da muss doch was gehen! Beim Song 4 - „Radio Superstar“ - erfreut man sich an einem schnellen Riot-geprägten Einstiegsriff, der von dem absolut kitschigen „Radio Superstar - Refrain“ so was von entwertet wird, das man am liebsten abschalten möchte. Leute, was soll das? Wer ist für dieses Songwriting verantwortlich? Musikalisch ist zwar auch hier alles im grünen Bereich, das war’s dann aber auch schon wieder. Als nächstes kommt eine feine Halbballade mit dem Titel „Breathe“ auf den Teller. Schönes, gefühlvolles Gitarrenspiel, tolle Vocals -- Gelungen! Es folgt „Faith and Fire“. Ein feiner Hardrocksong, der vom scharfen Gitarrenspiel wie aus alten, melodischen Riot Tagen geprägt ist. Mit „Fallen“ geht’s fast zurück in die Thundersteel-Zeit. Leider ist hier die Produktion zu schwammig. Die Rhythmussektion ist zu flach, die Vocals sind zu dominant. Ach Mensch, es hätte so gut sein können…
Die beiden folgenden Songs „Ashes“ & „Avenue“ sind wieder auf der Plus-Seite zu finden, wobei gleich wieder ein soundtechnisches Minus mit dem Titelsong folgt. Der vorletzte Song „Angel“ ist wieder eine schöne und gelungene Ballade, bevor man von „America“ den Rest bekommt. Trotz flottem Anfang tut einem der Sänger leid, der hier eindeutig die Klötenpresse zu Hilfe nimmt, um in Sphären vorzudringen, die er besser nicht heimsuchen sollte. Gruselig, wie auch die sehr schwankende Produktion. Manchmal hat man das Gefühl, die Songs wurden in einer Blechgarage aufgenommen. Sehr verwunderlich ist auch, dass ich hier so umfangreich von diesem Album berichte. Scheinbar will ich die Flops dieser zweifelsohne absolut fähigen Musiker nicht wahrhaben. Ich glaube, ich zwinge mich nochmals zu einem Komplettdurchlauf. Vielleicht ändert sich ja noch was an meiner Meinung, was ich aber für fast unwahrscheinlich halte.

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