ENDSTAND - "The Time Is Now"


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VÖ: 07.04.06
Style: Hardcore
(Lifeforce Records)

Homepage:
www.fireinsidemusic.com/enstand

10 Jahre müssen diese Jungs aus Finnland nun also Musik machen, bis ich endlich auf sie aufmerksam werde. Besser spät als nie, denke ich zufrieden beim "ohralen" Durchstöbern ihres bald erscheinenden Lifeforce-Debuts “The Time Is Now“. Wie viel Wahrheit hinter diesem Satz steckt, wird dann bereits bei den ersten Klängen des Openers 'Way Out' klar. Das Quintett hält nicht viel von Vorspiel, sondern steigt lieber so direkt als irgend möglich ein. Ein kleines Auftaktbreak und der Hörer steckt mittendrin in derben Gitarren und einem selbstbewussten Songwriting. Schmutzige, nach vorne gerichtete Punkgitarrenriffs treffen auf die fiesesten Screams ganz Mittel- und Nordeuropas und laden zum ausgelassenen Bewegen ein. Endstand überzeugen durch ihr Melodiegespür bei der Gitarrenarbeit und ihre Kompromisslosigkeit bei der Umsetzung ihrer Texte – Surferflair trifft auf aggressive Hardcoreattitüde. 'King Of Drama' klingt wie NOFX in super wütend und abgefuckt. Melancholische Harmoniearbeit der Instrumentenfraktion ist genau so erlaubt, wie synkopische Spielereien in den Beats und geile Ohrwurmparts aus der Sologitarre. 'Counting The Days' beginnt atmosphärisch und hält dann einen spontanen Sprung ins kalte Wasser bereit. Mein absoluter Lieblingssong auf “The Time Is Now“ steckt allerdings hinter dem Titel 'Right From The Start', einer wütend groovenden Uptemponummer mit hammergeilen Gitarrenmelodien, fettem Halfbeat-Amok zum Mithüpfen und einer Garantie zur Sucht – eine melancholische Hasshymne, die sofort ins Blut übergeht. Auch nicht unerwähnt bleiben, darf der Rausschmeißer 'Sometimes Dreams Come True', eine auffällig ruhige Nummer, die neben tödlich packend inszenierten Sologitarren und abgedämpften Stakkatoriffs ihren Höhepunkt in offenen Rhythmus- und Leadklampfen, sowie einer saftigen Gangshout-Einlage am Ende findet. Was Endstand hier zelebrieren, ist speziell und findet so einfach keine Vergleiche. Leuten mit Spaß an Melodien, die auf die nötige Portion Wut und Melancholie aber nicht verzichten wollen, sei “The Time Is Now“ schwerstens empfohlen – 8,5/10 Punkten.

Anspieltipp:
Right From The Start
Sometimes Dreams Might Come True