TWISTED TOWER DIRE - Netherworlds

Twisted Tower Dire entführen uns mit dem neuen Longplayer eindeutig zurück in die NWOBHM Zeit und das nicht zu wenig. Wohlgemerkt, die Band kommt aus den USA. Sehr markant ist die Art des Gesangs von Tony Taylor, der schon nicht mehr in der Band ist und kurzzeitig für die deutsche Metalband Custard das Mikrofon bediente. Er erinnert mich manchmal an Steve Grimmett (Grim Reaper), auch wenn er nicht ständig in den ganz hohen Tonlagen agiert, wie der britische Artverwandte. Musikalisch gesehen kann der Old School Metaller hier kaum ins Klo greifen. Durchweg authentisch behalten TTD ihren Stil von Anfang bis Ende des Silberlings bei. Auch die Produktion scheint beim ersten Anhören in den 80ern stehen geblieben zu sein. Wo bekommt ein Sänger heute noch eine solche Portion Hall aufs Mikro gelegt wie hier? Echt kultig! Iron Maiden´sche Galopprhythmen sind ebenso vorhanden wie Grim Reaper´sche Songstrukturen und alt-amerikanischer Powermetal. Eine sehr gelungene Mischung. Es gibt kaum Ansätze für Kritik, wenn man das Gesamtbild betrachtet. Okay, wirkliche Innovationen sucht man vergeblich, aber das dürfte nicht das Ziel der Band sein. Deswegen zählt das Album zugegebenermaßen schon zu einem „Aha, das gibt’s noch?-Erlebnis“ im noch jungen Jahr 2007. Auf der Bandhomepage gibt es einen Rough Mix vom ersten Song des neuen Albums zu hören und auf der Myspace-Seite gibts sogar 2 weitere Tracks. Diese dürften schon reichen, um Zweifler zu überzeugen. Lediglich das Albumcover ging voll in die Hose. Aber solange die Musik das A und O ist, kann man auch das verschmerzen ;-)