MESSIAH`S KISS - Dragonheart

Das Debüt „Prayer Fort He Dying“ der mittlerweile zu einem Quartett geschrumpften Multikultitruppe um Georg Kraft (g.), Mike Tirelli (voc., Ex-Holy Mother) und Eckhard „Eddy“ Ostra (dr.) sorgte 2002 u. a. als DORO-Toursupport für Aufsehen, was mit dem 2. Album „Metal“ durch musikalische Steigerung und gute Presse noch ausgebaut werden konnte. Ständige Besetzungswechsel im Bereich Bass und 2. Gitarre verhinderten für Messiah’s Kiss hier vielleicht mehr. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Truppe mit „Dragonheart“ einen ordentlichen Nachfolger an den Start gebracht hat und dabei den fehlenden zweiten Gitarrenpart einfach durch den Produzenten Herman Frank (Victory) kompensiert hat. Wie schon auf den Vorgängeralben bekommt der Heavy Fan zeitlosen, Gitarren dominierenden, melodiösen teils Mid- oder Uptempo Metal geboten. Anfangs vielleicht auch wegen der Klischee behafteten Texten um Mythen, Drachen u.s.w. etwas unspektakulär erscheinend, aber mit mehrmaligen hören auf jeden Fall in sich wachsend, erscheinen die 11 Tracks zu keinem Zeitpunkt langweilig. Wie schon auf den beiden Vorgängeralben wird dem Metaller neben hymnischen Mitgrölstampfern wie „Thunder of the night“, epischem Chorus bei „Babylon“ und „The Ivory Gates“ natürlich auch einige Packungen Nackenmuskelstärkung wie beim Opener „Ancient Cries“, „Dragonheart“, „Steelrider“ oder bei „Nocturnal“ verordnet. Das Fantasy-Coverartwok stammt wieder mal von Fantasyzeichner Luis Royo, der sich hier allerdings stark an die Vorlage von Nocturnal Rites’ „The Sacred Talisman“ angelehnt haben dürfte. Neben den jetzt beschrieben Band-Attributen, einer starken Gesangsleistung, eingehüllt in eine ordentliche Produktion, kann man hier nur was falsch machen, wenn man sich diesen Silberling nicht zulegt.

Anspieltipps:
The Ancient Cries
Babylon
Thunder Of The Night