MASTERPLAN - MK II

Eine dritte Langrille mit Jorn Lande als Sänger wäre wohl zu einfach gewesen und hätte zu viele Fragen über eine jetzt eingetretene Beständigkeit zu einer Band des Norwegers aufgeworfen. Dass der zweite (Wahl) Norweger und langjährige Grapow-Weggefährte Uli Kusch (dr., Ex Helloween) dann auch noch kurzfristig das Handtuch warf, war dann doch sehr überraschend. Als die Neubesetzungen mit Mike DiMeo (voc., Ex-Riot) und Mike Terrana (dr., Pell, Razorback, Ex-Rage) bekannt wurden, durfte man gespannt sein, inwieweit sich Masterplan musikalisch verändert haben. Nun, eine gravierende musikalische Änderung hat nicht stattgefunden, da der 5er musikalisch doch weitestgehend auf einer Ebene agiert. Die  fehlenden Kusch’schen Songideen übernahm jetzt Axel Mackenrott (key.) und so entstanden incl. Intro 12 neue Tracks, die allesamt das wiederspiegeln, was man von Masterplan gewöhnt ist. Mit MK (Anm.: Mark) II wählte man den passenden Titel zum Beginn einer möglichen neuen Ära. Die Grapow-Handschrift wird gleich beim Helloween-Opener „Warriors Cry“ offensichtlich, ehe sich mit „Lost And Gone“ und „Keeps Me Burning“ zwei offensichtlich noch für Jorn geschriebene Midtempo-Hämmer eröffnen. Hier fällt erstmals DiMeo richtig auf, der gerade hier stimmlich nahe an besagten Ex-Fronter herankommt, ohne wie eine Kopie zu wirken und somit diese Lücke nahezu problemlos zu schließen scheint. Ebenfalls auffallend ist die etwas angezogene Gitarren-Härte, die sich durch die Songs zieht und bei Masterplan typischen Songs wie „Take Me Over“, „Watching The World“, “Call The Gipsy“ oder „Masterplan“ durch ordentliche und melodische Soli ergänzt  bzw. unterstützt wird. Wer Masterplan von den beiden Vorgängeralben her kennt, wird hier eine musikalische Schnittmenge dieser Alben vorfinden. Ein „Enlighten Me“ sucht man zwar vergeblich, jedoch gibt es einige andere von Roland Grapow himself ordentlich produzierte, eingängige Melodic Metal Tracks, die auf ihre neue alte Art Spaß bereiten. Mit ein bis zwei „Füller“ Abstrichen ein klasse Album.

Anspieltipps:
Lost And Gone
Keeps Me Burning
Heart Of Darkness