THUNDERSTONE - Evolution 4.0

Fast genau zwei Jahre sind es jetzt her, seitdem die finnischen Melodic Metaller Thunderstone ihr drittes Werk „Tools Of Destruction“ der Weltöffentlichkeit vorgestellt haben. Nach einer leider gefloppten Tour 2005, einem 2. Platz beim diesjährigen Vorentscheid zum Eurovision Songcontest in Finnland, dann jetzt dieser Hammer. „Evolution 4.0“ klingt, als hätte sich hier eine Band von all dem freikomponiert und -gespielt, was bisher noch irgendwie hinderlich war. Zwar bleiben sie ihrem eingeschlagenen Weg der Vorgängeralben vom Klang her treu, jedoch hat irgendjemand das Gewürzregal geöffnet und ne gehörige Portion an neuen Sounds und teils aggressiverem Songwriting eingestreut. Klingt der Opener „Forevermore“ im Großen und Ganzen noch nach alten Zeiten, obwohl hier schon die neue Auslegung spürbar ist, offenbart sich in „Roots Of Anger“ die angesprochene Weiterentwicklung. Auch klingen Sänger Pasi Rantanens Vocals plötzlich mehr denn je nach einem Jorn Lande (Ex-Masterplan). Mit „10000 Ways“ schließt sich ein Nackenbrecher an, wie man ihn von dem 5er aus der Vergangenheit her bereits kennt. Auffallend bis hier und auch beim Rest der Songs ist der Keyboard-Sound (Kari Tornack), der vorhanden, aber eigentlich nie störend eingesetzt ist. Die wieder gute und druckvolle Produktion kommt gerade bei den melodiösen Midtempo-Nummern wie „Holding On To My Pain“ oder „Down With Me“ deutlich zum Tragen und betont die einzelnen musikalischen Gerätschaften. Überhaupt besticht „Evolution 4.0“ wieder mit coolen Hooklines, breiten Gitarrenwänden und anständigen Riffs (Nino Laurenne) wie bei „The Source“. Ein durchweg hochklassiges Melodic Metal Album mit 11 neuen Songs, das ab der 2. Hälfte sogar fast schon die für mich interessanteren Songs platziert hat (u. a. „Great Man Down“).

Anspieltipps:
Forevermore (incl. Eurovision Edit)
Down With Me
The Source
Great Man Down