DARYL STUERMER - Go

Ein instrumentales Soloalbum zu beschreiben, ist schon eine Art Herausforderung. Nun, ginge es um meine Lieblingsgitarristen wie Satriani und Co, wäre das ja von Vornherein kein Problem. Was macht man aber mit einem Musiker, den man nicht kennt, der aber als Live-Gitarrist von Genesis und Phil Collins her bekannt ist? Ich für meinen Teil hab seine CD namens „Go“, übrigens mittlerweile schon die 9. Solo-Platte des Künstlers, eingelegt und mich schon ab dem ersten Song angenehm berieseln lassen. Die dargebotenen 10 Songs sind leicht zugänglich im melodischen Midtempo-Rock angesiedelt, teils mit Prog- und/oder Jazz bzw. Fusion Elementen („Striker“ und „Greenlight“ und „Breaking Point“) angereichert und auf spieltechnisch ganz hohem Niveau angesiedelt. Selbst vor karibischen Rhythmen bzw. fernöstlichen Melodien („Masala Mantra“), sowie verträumt balladesken Klängen („Heavy Heart“) machte Stuermer nicht halt und ließ sie in sein Songmaterial mit einfließen. Leider und das findet man schon seit Anbeginn solcher Soloalben vor, stehen die Mitmusiker mehr als Beiwerk mit auf dem Programm. So befindet sich zwar mit Laeland Sklar (b., Toto, Phil Collins), der als einziger Bandmusiker nicht aus Milwaukee stammt, ein weiterer bekannter Akteur am Start, der sich produktionstechnisch aber leider wie seine restlichen Kollegen etwas hinten anstellen muss. So sind für mein Empfinden zu wenig Bass und ein viel zu dumpfer Schlagzeugsound allgegenwärtig. Wenn man aber darüber hinwegsehen kann und Soloalben im Stile älterer Satriani oder Vai-Scheiben mag, sollte Mann/Frau hier mal beide Ohren riskieren. Ich für meinen Teil bin froh, auf diesem Wege diesen begnadeten Gitarristen näher kennen gelernt zu haben.