MZ - Nostalgic Heroes

Dass in Frankreich der melodische Metal auch seinen Anteil im dortigen Musikgeschäft hat, sollte nicht erst durch Fairyland bekannt sein. Obwohl diese Bands in Europa eine mehr oder weniger exotische Nummer darstellen, erhascht man ab und an aus unserem Nachbarland auch mal ein Scheibchen. So auch im Fall von MZ. Ohne größere Recherche gäbe es auch von der Band nichts zu erzählen, da man es in der Promobeschreibung schlichtweg versäumt hat, darüber etwas zu erwähnen. Das in der klassischen Auslegung agierende Quartett musiziert schon länger zusammen und veröffentlichte bereits im Jahr 2000 ihren ersten von jetzt  fünf Longplayern. „Nostalgic Heros“, so der Titel des aktuellen Scheibchens, eröffnet mit einem catchy „Rising To The Throne“, das - ebenso aufgebaut wie „Last Of A Long Line” - eine typische mit Doublebass und Keyboard- /Gitarrenduell geschwängerte Up-Tempo Nummer darstellt, wie man sie aus Gefilden der italienischen Genre-Kollegen her gewöhnt ist. Die angekündigten Malmsteen inspirierten Gitarren sind zwar zu vernehmen, können aber wie bei vielen anderen Bands auch, dem Original nicht das Wasser reichen. Dies trifft auch auf die Vocals von Jean-Jacques Fanciulotti zu, der sich von Joe Lynn Turner beeinflusst fühlt. Er müht sich zwar redlich, kommt aber letztendlich ohne technische Unterstützung durch die Produktion nicht aus. Eben letztere rückt die orchestralen Parts wie z. B. beim Instrumental „Salus, Hono, Virtus“ recht ordentlich in Szene und kann durchaus mit anderen internationalen Produktionen konkurrieren. So erstrecken sich gute 50 Minuten Playtime, die sich auf insgesamt 11 Tracks verteilen und drei Rondo-venezianisch anmutende Instrumentals beinhalten, auf recht eingängiges, aber auch schnell zu durchschauendes Songmaterial. Reinhören ist hier vorher schon mal angesagt.

Anspieltipps:
Rising To The Throne
Last Of A Long Line
Before The Sun Goes Down