DEFDUMP - This Is Forevermore

Postcore mit so allerlei Facetten kommt dieser Tage aus dem beschaulichen Luxemburg. In ihrer Heimat haben dEFDUMp sich unlängst einen Namen machen können, nun geht es darum, auch das restliche Europa mit ihrem nicht ganz leicht verdaulichen Wummervirus zu infizieren. Nach dem 2005er Release "Makeshift Polaris" und einigen unbedeutenderen Veröffentlichungen in der Vergangenheit seit 1999 geht es mit "This Is Forevermore" in die nächste Runde. Da man auch von der Aufmachung her etwas zu bieten haben wollte, erscheint die Scheibe zusätzlich zum Standard als Limited Edition in Form eines Dopplalbums und allerlei feinem Bonus-Material. Insgesamt sind darauf fünfzehn Tracks enthalten, die gut zu rocken wissen. Los geht's mit 'Baya California', das irgendwo zwischen Party, Aggressionen und psychedelischen Happenings liegt. dEFDUMp sind erfrischend, chaotisch, progressiv und trotzdem straight. Der Rinderwahn lässt auch bei 'You Make Me Say Things I Don't Want To Say' grüßen. Abgefahren, tanzbar, The Hives treffen auf Ministry und das organisierte klangliche Durcheinander bilden den Sound, der dem Quartett einen Wiedererkennenswert verpasst. Stimmlich fährt man immer wieder gerne Spoken words auf oder schreit sich fiesest die Seele aus dem Hals, das sowohl auf englisch als auch auf französisch. Ansatzweise wird dann auch mal gesungen, wie beim vierten Track zu hören, der, wie auch noch zwei andere Tracks gesplittet ist. Der erste Part nennt sich noch 'Entre las estrellas' und seine Fortsetzung 'Every Street You Walk'. Neben gesungenen Passagen, die sonst eher selten sind, ist sogar ein französischer Rap mit an Bord. dEFDUMp vereinen verschiedenste Core-Elemente mit rockigen, teils grungigen Elementen, bei denen Wert auf Groove und Ausgefallenheit gelegt werden. Der cleane Gesang hat das Potential zum Nervenkiller, passt andererseits aber auch perfekt zu dem verrückten Zeug, das die Truppe anstellt. Ein Album, das durch seine Vertracktheiten und Besonderheiten mehr als andere CDs die richtige Laune des Zuhörers voraussetzen. Ist diese aber da, gibt es kein Halten mehr.