CALIBAN - The Awakening


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VÖ: 25.05.07
(Roadrunner Records)
Style: Metalcore

Homepage:
www.calibanmetal.com

Die Moshpitunholde aus dem Pott haben wieder neuen Stoff am Start. Nachdem "The Undying Darkness" einschlug wie eine Bombe und zusammen mit dem Vorgängeralbum "The Opposite From Within" neue Maßstäbe in der europäischen Metalcoregemeinde setzte und gleichzeitig den verdienten Anschluss an die Amiszene schaffte, war es sicher kein leichtes Unterfangen, ein Album zu schreiben, das den Vergleichen mit seinen starken Vorgängern standhalten kann, ohne eine Kopie davon zu sein. Dass Caliban das scheinbar Unmögliche möglich gemacht haben, zeigen sie mit Brillance auf ihrem nun mehr sechsten Langeisen "The Awakening", das ab diesem Freitag sicher in großen Mengen über die Ladentheken gehen wird.
Musikalisch sind sich die Jungs generell treu geblieben, sorgen aber mit den richtigen Nuancen zu gegebener Zeit dafür, dass dieses Album dank tief gedrückter Repeattaste, für so einigen Stereoanlagenverschleiß verantwortlich sein wird. Caliban trumpfen mit dem, was sie können und was ihnen als Band einen Wiedererkennungswert und einen Platz an der Genrespitze gegeben hat. So gibt es auch 2007 wieder die heißgeliebten wuchtigen Breakdowns, knackige Riffs und zwischendrin engelsgleiche Refrains, die den musikalischen Hell-Dunkel-Kontrast in den Songs des Fünfers hervorheben. Zudem widmete man sich etwas verspielten, progressiven Elementen, die "The Awakening" auch nach mehrmaligem Hören noch interessant bleiben lassen.
'I Will Never Let You Down' verzichtet auf langes Vorgeplänkel und die ersten Worte Andys "Wake up, stand up for everything you want -Let's go, let's live" sagen, wo es lang gehen soll. Im instrumentalen Bereich besticht der Song durch seinen Göteborgeinfluss, der kleine Vergleiche zu In Flames durchaus zulässt und natürlich allersaftigsten Mosh, der Denis Ohrwurmrefrain gut platziert, ablöst. 'Let Go' ist im Grunde Caliban, wie man sie hören will. Eher schneller ausgerichtet, Screams, Grunts und als Schmankerl gibt es noch einige nette und in dieser Form ungewohnte progressive Schlagzeugleistungen mit im Paket. Dafür verzichtete man ganz auf klaren Gesang und sieh an, es klappt. So betrachtet, gehen Caliban im Bezug auf die Härte definitiv etwas zu ihren Anfängen zurück, ohne dabei aber die musikalische Entwicklung der letzten zehn Jahre zu vergessen. Noch einmal Ruhrpottgewalze, wie man es mag, mit Circle-Pit-Garantie und packenden, gesungenen Refrain bekommen unsere Ohren bei 'My Time Has Come' geboten. Das düstere 'Life Is Too Short' ist von den Riffs eher simpel gehalten und würde von mir auch nicht erwähnt werden, hätte es nicht diesen Melancholie-versprühenden Chorus und den Klassikereffekt, kann man sich diese Nummer schließlich auch problemlos auf den frühen Releases der Band vorstellen. Apropos Melancholie - von der gibt's dann nochmal ganz viel beim Titeltrack, der vollkommen überraschend lange Zeit nur aus gleichförmigem, traurigem Klavierspiel besteht und den Hörer in eine Trance-artige Tristesse mitnimmt, die urplötzlich zerrissen wird von Andys verzweifelt klingenden Shouts. Einerseits ganz großes Kino, zum anderen vollkommen unerwartet und untypisch für einen Song, nach dem man später die CD benennt, wahrscheinlich genau deshalb auch gut gewählt.
Insgesamt gibt es auf "The Awakening" zwölf makellos produzierte Tracks, die für alle Leute etwas bieten, die Caliban in den zehn Jahren ihrer Bandgeschichte begleitet haben und das Beste aus jeder Epoche vereinen.

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