CIRCLE OF PAIN - Our Darkest Hour


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VÖ: 27.04.07
(Golden Core/ZYX Music)

Homepage:
www.circle-of-pain.de

Gut 10 Jahre haben Circle Of Pain jetzt in ihrer History zu Buche stehen und können dort u. a. auf einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde verweisen, als sie ’98 innerhalb von neun Stunden sieben Konzerte in sieben Städten spielten. Mir selbst erst bekannt sind die Südhessen seit ihrem letzten Album „Classic Live Tunes“, welches als Live-CD und DVD hohen Ansprüchen gerecht wurde und die audiovisuelle Wiedergabe eines Konzertes mit Chor und Orchester beinhaltete. Mit „Our Darkest Hour“ veröffentlicht das Sextett jetzt sein 3. Studioalbum und dieses besticht schon alleine von der Aufmachung her. Das Doppeldigipack beinhaltet neben 13 neuen Tracks eine DVD und ein exzellentes Coverartwork. Dieses in schwarz/weiß gehaltene Bild spiegelt in etwa auch den schwer zu schubladisierenden musikalischen Stil wieder, der mit Dark Metal noch am ehesten zu umschrieben werden dürfte. Songs wie „Lies“, „Rising“ oder „Judgement Day“ erinnern durch ihren schleppenden, ja fast schon episch/doomigen Groove stark an Black Sabbath zu Tony Martin Zeiten, was durch Connie Andrezkas’ (Ex-Crystal Ball) variable Vocals noch untermalt wird. Eingebaute hymnenhafte Metalchöre, fette Rhythmus- und cleane Solo-Gitarren lassen diese Songs aber nicht zur Kopie der Heroes werden. „Code Of Honour“ erinnert durch seine Geschwindigkeit und Melodie an aktuelle Domain, was ich an dem Zusammenspiel von schnellen Gitarren und Keyboard festmache und die Frage nach dem Produzenten Axel Ritt offen legt, der für dieses satt produzierte Album die Finger an den Reglern hatte. Der absolute Hammer auf „Our Darkest Hour“ ist die akustische Halbballade „Departure“. Einen so genial tiefgehenden Song schreibst du einmal in deinem Leben, wenn überhaupt. Die Thematik der Songs setzt sich mit Krieg und Gewalt im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg auseinander und erhält durch interessant gestaltete Arrangements innerhalb der Songs zudem noch den ein oder anderen Spannungsbogen. Da treffen Double Bass auf Bombast Keyboards und fette Bassläufe, balladeske Töne auf Dark-, Doom-, Epic- und melodischen Powermetal mit starker Gitarrenarbeit der Herren Dirk Krämer / Dee Kay und variable Leadvocals harmonieren hier prächtig mit allgegenwärtigem Chorgesang. Dies alleine würde ja schon für eine starke Scheibe reichen, aber wenn man sich dann noch näher mit der beiliegenden DVD beschäftigt hat, bekommen die Songs noch einen zusätzlichen Schub. Die Stücke „Code Of Honour”, “Soldier’s Diary” und “Veterans Nightmare“ als Video-Trilogie „Trilogy Of War, Hate And Forgiveness“ verfilmt erscheinen nach der Betrachtung des Video-Hörbuchs mit der Hintergrundgeschichte, gelesen von Brigitte Bährenz (Süddeutsche Zeitung) und dem ausführlichen Interview mit Bandleader Sandro Lo Giudice (b.) in einem noch verständlicheren Licht und bringen die Kernaussage des Albums auf den Punkt.
Einfach ein geniales und unverzichtbares Gesamtwerk!

Anspieltipps:
Lies
Rising
Departure
Judgement Day