A PERFECT MURDER - War Of Aggression

Ich liebe es, wenn Metal und Hardcore aufeinander treffen. Wenn das Ergebnis dann noch im oberen Punktebereich und fern von stupidem Geschranze und Abklatsch ist, geht es runter wie ein kühles Bier die durstige Kehle. Pantera haben es der Musikgemeinde spätestens seit dem rotzigen "Vulgar Display Of Power" vorgemacht, wenige haben es geschafft, nur annähernd in solche Sphären zu kommen, die sowohl Kreativität, Emotion, Kraft und Feeling vereinen. Nichtsdestotrotz gibt es aber einige Kapellen, die es sich in den großen Fußstapfen bequem gemacht haben und positiv herausstechen. Wiederum ein Teil derer hat es mittlerweile geschafft, sich einen Namen durch Einzigartigkeit und Wiedererkennungswert zu erarbeiten, andere klingen noch sehr nach den Meistern, sind aber dennoch vollkommen ernst zu nehmen und mehr Träger und Exporteur des Grundgedanken statt reiner Kopie. Die Kanadier A Perfect Murder finden sich wohl irgendwo zwischen diesen beiden Gruppen wieder, sind sie doch einerseits irgendwie anders und tragen dabei doch mehr als nur eine Ahnung des Spirits Panteras in sich. Daran hat vor allem Sänger Kevin Randel seinen Anteil, der sowohl vom Stimmklang als auch von der Gestaltung und Betonung seiner Textzeilen der junge Phil Anselmo sein könnte. Was die Instrumentenabteilung angeht, so sind die Riffs sehr hardcorelastig, aber dennoch mehr Metal (oder soll ich sagen mehr Achtziger) als ein Gros der angesagten Metalcorebands, die sich verstärkt ausgeterzten Hooklines hingeben. Vom Feeling her kommen A Perfect Murder allerdings auch schon wieder sehr nah an Dimebag und Co. heran, was eine weitere Schnittmenge ergibt. Die zehn Songs auf "War Of Aggression" sind kraftvoll, haben eine Menge, aber nicht zu viel Attitude und sind eine definitive Bereicherung im CD-Regal, wenn man eh auf Anselmo und Konsorten steht. Meine Anspieltipps sind an dieser Stelle der Opener und Titeltrack selbst, sowie 'Label Me'. Viel Spaß beim Mitwippen, Moshen und Bangen!