C-ROM - The Winding Star
VÖ: 2007
(Thundering Records)
Style: Gothic Metal
Homepage:
www.c-rom.fr
Was soll ich sagen? Dass ich Female-Fronted-Metal nichts abgewinnen kann? Das wäre nicht ganz richtig. Dass singende Frauen schnell die Nerven zerbersten lassen können? Das trifft es schon besser. Aber auch das ist nicht der Wahrheit letzter Schluss. Erwischt Frau die dem Genre entsprechende Dosis an Gesangsstilistik und -feeling und gibt der Arbeit der Instrumente noch das entscheidende Krönchen obenauf, kann das Ergebnis phänomenal, packend und einzigartig sein. Was C-Rom Sängerin Christelle hier veranstaltet, ist sicher auch einzigartig - im Bezug auf die Monotonie, das Unvermögen und die Langeweile, die aufkommt. Und dass das wirklich schade ist, sollte dem gewillten Hörer schnell klar werden, wenn er sich die Instrumentalarbeit anschaut. Die Gitarren haben ordentlich Saft, die Keyboardparts sind ausgereift und ergänzen die Härte der Saiteninstrumente um einen sanften Teint, schneiden bisweilen aber auch ins Fleisch und gehen unter die Haut. Die Songs sind zwar teilweise etwas lang, aber nicht zu lang und vor allem haben sie dennoch ein stetes Qualitätsniveau. Die Band versteht sich darin, Spannung aufzubauen und aufhorchen zu lassen, sei es nun durch die Arrangements oder gute Einzelleistungen wie ein kleines Schlagzeugsolo. Musikalisch kann man C-Rom irgendwo zwischen Atrocity und Theatre Of Tragedy einordnen. Der gelegentliche Einsatz von Grunts kommt gut und passend. Wäre da nun noch eine Leadstimme, die durch Kraft, Dynamik und Kreativität auffalllen, anstatt durch nervige, verschwindend seichte Dauersophranbeschallung in Ungnade zu fallen, wäre "The Winding Star" ein richtig gutes Album geworden.