JET TRAIL - Edge Of Existance

Female fronted Hard’n Heavy Rock aus Schweden kredenzen uns Jet Trail auf ihrem Debüt „Edge Of Existance“. Was erwartet den Musikfan bei dem Quartett um die neue Stimme von Carolina Lindwall sowie die Ex-Grand Illusion Member Jon Stavert (git.) und Christian Sundell (dr.)? Nun, zuerst einmal ein 13 Track umfassendes, ordentlich produziertes Album mit 51 Minuten Playtime. Stimmlich eine Schnittmenge aus Lita Ford, Heart, The Mystery und Robin Beck, wobei musikalisch hier noch auf ältere Gotthard und ne Brise Pretty Maids erweitert werden kann. Das Album beginnt mit dem sehr starken „War Zone“, einem amtlich melodiösen Rocker der Oberklasse, gefolgt vom etwas nach moderneren Gitarren klingenden „Killing Ghosts“ und dem auf Airplay getrimmten melodischen „Can You Hear Me Calling“. So lassen sich bei den genannten Songs, sowie auch bei fast allen anderen irgendwelche Paten reininterpretieren. Das balladeske „Gorham’s Grave“ schielt in Richtung Blackmores Night, „Dark Night“ könnte von Lee Aaron stammen und Heart lassen sich u. a. bei „Wanted“ nicht verleugnen. Dominiert werden alle Songs von den Vocals und den teils rau gespielten Gitarren, wobei die restliche Instrumentierung nicht zu leiden braucht. Man setzt auf einfach gestricktes und eingängiges Songmaterial und geht keine großen experimentellen Risiken ein. Frau Lindwall trägt mit ihrer doch variabel einsetzbaren Stimme natürlich einen Löwenanteil zum Gelingen bei. Auch wenn dem Album nach hinten ein wenig die Luft ausgeht und einige Songs nicht ganz die Klasse der Tracks der ersten Albumhälfte halten können, kann man hier von einem doch gelungenen Debüt sprechen. Da der Großteil der vorgenannten Weiblichkeiten ihre musikalischen Karrieren bereits eingestellt haben, könnte hier durchaus die Nachfolge in den Startlöchern stehen. Warten wir’s ab…
 
Anspieltipps:
War Zone
Killing Ghosts
Dark Night