TANK - Valley Of Tears
VÖ: bereits erschienen
(Metal Mind Productions)
Style: Heavy Metal
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TANK
Rechneten viele nach dem Ausstieg von Ex-RAINBOW-Sänger Dougie White bei TANK mit dem Schlimmsten, darf spätestens jetzt Entwarnung gegeben werden, das dem Panzer keineswegs das Benzin ausgeht oder die Ketten rostig werden. Mit dem überraschenden Einstieg von Ex-SODOM-Drummer Bobby Schottkowski hat sich das Band Line Up gewaltig verstärkt. Bobby haut derart mit Schmackes auf Kessel und Felle, der Drummer fühlt sich bei TANK richtig sauwohl hinter seiner Schießbude, wie lange nicht mehr! Kraftvoll rifft sich der Titel gebende Opener „Valley of Tears“ den Weg ins Gehör. Mick Tucker/Cliff Evans beweisen gewohnt sicheres Gespür in punkto krachend harter Gitarrenriffs, umgeben von meisterhaften Filigransoli verpackt in rasante Songstrukturen inklusive mitreißender Refrains. Barend Courbois harmoniert am Viersaiter zusammen mit Neuzugang Bobby Schoffkowsky hinterm Schlagzeug ausgezeichnet, Sänger ZP Theart wechselt zwischen feinfühliger Facette an HOUSE OF LORDS-Vocalist James Christian oder David Readman (PINK CREAM 69) und kräftigem nie zu sehr überzogenem Klargesang der sich ein wenig an Größen wie SAXON-Fronter Biff Bifford oder Andi Deris (HELLOWEEN) orientiert. Ja, hier ist die Rede von der im neuen Line Up antretenden NWOBHM-Legende TANK, die sich schon seit geraumer Zeit vom ruppig-kantigen Schredder-Hardrockmodus der 80er verabschiedet haben, dafür eine vollkommen ausgeglichene Mischung voluminösem Hardrocks in Verbindung zu melodischem Heavy Metal fahren, die zündend ins Ohr geht. So stark hätten selbst kühnste Optimisten TANK wohl kaum erwartet, Skeptiker schon gar nicht. „War Dance“ knallt fett in galoppierendem Takt, „Eye of A Hurricane“ zeigt sich tollen Chorgesang einbindend als rockiger Stampfgroover im XXL-Breitbandformat, dem ein schnelles, treibendes „Hold on“ gegenübersteht. „Living A Fantasy“ groovt arschtight, obendrein mächtig unter die Haut gehend. „Heading For Eternity“ versprüht serienweise 80er Jahre-TANK-Feeling, das Erinnerungen an die frühen Tage weckt. „World on Fire“ drückt ebenfalls tempo forciert, allerdings im aktuellen Soundgewand aus den Boxen. „Make a little Time“ (zunächst per Angus Young-Part beginnend), explodiert im klassischen Rock n' Roll-Beat, der zügig im reinen Heavy Metalgewand röhrende Schlußtrack „One For The Road“ passt sich dem immens hohen kompositorischen Niveau recht mühelos an.
TANK fahren ein steil hart rockendes Brett, das zwar nicht mehr nach ihren frühen Anfangstagen klingt, wenngleich man sie nicht an ihrer Vergangenheit messen sollte. Dies täte dem jetzigen Line Up völlig Unrecht. Auch wenn so einige in den 80ern hängen geblieben ewig gestrigen meinen, das seien nicht mehr Tank, sind es immer noch TANK! Zwar klingen sie heute klarer produziert, doch ihren rauen Charme hat sich die Band immer noch ein Stück weit beibehalten, egal, wie man's auch dreht und wendet! Valley of Tears klingt auf Höhe der Zeit produziert und kraftvoll zugleich. Die Gitarren haben reichlich Saft auf der Wumme, die Rhythmussektion entfacht mächtig viel Druck und Ex-DRAGONFORCE-Stimmwunder ZP Theart bringt eine superbe, von ihm in solcher Form von vielen so wohl nicht erwartete Gesangsleistung, die zahlreichen Schlechtrednern zeigt, das der Frontmann bezogen auf den Kurswechsel sich nun vollständig in den Panzer integriert hat! 8,5/10