ASP - Verfallen - Folge 1: Astoria
VÖ: 16.10.2015
(Trisol)
Style:
Gothic / Doom
Homepage:
ASP
ASP Mastermind Axel Frank Spreng hat mit diesem Werk ein neues, lyrisches Konzept am Start, das sich um das vom 1915 in Leipzig erbauten Hotel Astoria handelt und das mittlerweile schon ewig leer steht. Klar, dass dieses Gebäude einiges an Geschichte zu erzählen hat und das wird hier von ASP in einem musikalisch verdammt emotionalen und weitem Spektrum geboten.
„Himmel Und Hölle (Kreuzweg)“ kommt anfangs sehr sanft daher, entwickelt sich aber zu einer kernig rockenden Gothic Nummer mit fetten Gitarren, doch auch die leicht drückenden Passagen pressen ohne Ende und der kraftvolle, klare Gesang sitzt in einer umwerfenden Perfektion. Das Piano in „Mach's Gut, Berlin“ kommt mit einer süßlichen, aber gleichermaßen emotionalen Art daher, das man sich voll in das Stück integriert fühlt. Auch die aufkommenden, sanft rockenden Passagen kreieren ein Bild im Kopf, das jeder für sich malen kann, wobei am Ende die härteren, melodischen Parts das Kopfkino noch mehr steigern. Bei „Zwischentöne: Ich Nenn Mich Paul“ zeigen ASP ihre musikalische Vielfalt und gehen auch mal in tanzbare Musik über und auch bei „Zwischentöne: Baukörper“ hat immer wieder Instrumente zu bieten, die sich von dem „normalen“ Standard superb abheben. Nach einem elektronischen Intro Part ist „Begeistert (Ich Bin Unsichtbar)“ eine rockende Nummer mit elektronischen Elementen sehr gut durchzogen und neben seinen Melodien kann das Stück mitunter auch herrlich flott ausbrechen. Mit einem Tango wird „Zwischentöne: Lift“ geboten, auch hier zeigen ASP, wie man Musikstile vereinen kann und dabei immer interessant bleibt und zudem herrlich in das Konzept passen. Dagegen ist „Astoria Verfallen“ eine geradlinig rockende Gothic Nummer, die hervorragend treibt und und im Refrain melodische Kraft versprüht. Vertrackter Gothic mit Melodien kommt in „Souvenir, Souvenir“, während „Zwischentöne: Blank“ ein erzählender Track mit Soundtrack Attitüde ist. Metallisch, schwefällig, doomig, das sind die Schlagworte, die mir bei „Dro(e)hnen Aus Dem Rostigen Kellerherzen“ in den Sinn kommen und mit seiner Atmosphäre ist dieses Stück ein prachtvoller Hammersong, wonach mit „Alles, Nur Das Nicht“ ein musikalisches Epos folgt, das voller Gefühl und Emotion gespickt ist. Düster rockt die „Loreley“, doch nicht nur das, die Geigen, die Trompeten, diese sich weit öffnende Atmosphäre, geil, einfach nur geil. Bei dem abschließenden „Fortsetzung Folgt...“ sind cool rockend und dieses Stück verbreitet nach so vielen traurigen Emotionen sogar etwas gute Laune.
Doch wer es opulent und fett mag, der soll sich unbedingt die limitierte Auflage beschaffen, bei der eine Live Bonus CD aus dem Jahre 2013 beiliegt, auf der zwei Lesungen und zwei Live Songs mit an Bord sind. Dazu ist diese Auflage auch noch mit einer spannenden Lektüre versehen und sieht zudem völlig stark aus.
Für dieses Werk darf es nur gute Wertungen geben und man sehnt sich die Fortsetzung schon herbei, hier sind es von meiner Seite klare 9 von 10 Punkten.