WEEPING SILINCE - Opus IV: Oblivion

10 weepingsilence

VÖ: 23.10.2015
(Massacre Records)

Style: Gothic Doom Metal

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WEEPING SILENCE

Inspiriert von der Grabeskunst der St. John's Co.Cathedral in Malta, zeigt sich vierte Album des Malta (Gothic)-Doom Septetts WEEPING SILENCE, wobei phasenweise der Eindruck entsteht, das frühe THE GATHERING (zu Mandylion-Zeiten) und THEATRE OF TRAGEDY während ihrer „Velvet Darkness They Fear“-Phase auf die Truppe abegefärbt haben. Beide Alben gehören zu den stilprägend wichtigen Meilensteinen, zwei Perlen auf dem Gothic-Doom-Sektor. Allein der engelsgleiche Gesang von Sängerin Diane Camenzuli lässt in seiner leidenschaftlich gefärbten Melancholie sehr oft Parallelen zu Ex-THE GATHERING-Frontfrau Anneke von Giesbergen oder Ex-THEATRE OF TRAGEDY-(heute ATROCITY) Sängerin Liv Christine in jüngeren Jahren erkennen. Daria Pace Tailana sorgt im Kontrast hierzu für die kräftigen aus der MY DYING BRIDE -Ecke beeinflußten Deathgrowls. Atmosphärische Keyboardsilhouetten, epische Monumentalriffs, majestätisch erhabene spannend, zugleich düsterromantisch verträumt gestaltete Melodiebögen geben sich mit breitbandigen Gitarrenattacken begleitet von einem wuchtig klöppelnden Schlagzeug ihr düster melancholisch-romantisch getauchtes Stelldichein. Dieses Album hätte durchaus in der Hochphase Mitte 90er entstanden sein können, jener Blütezeit des Gothic-Doom als Kapellen wie TIAMAT, PARADISE LOST, MY DYING BRIDE, THEATRE OF TRAGEDY, ANATHEMA, MOONSPELL, THE GATHERING & Co. schrittweise den Düsterheimer-Sektor eroberten, den Geist einer neuen Generation verkörpernd, die leidenschaftlich mit Geist, Herz und Seele dem verträumten Schönheitsideal bittersüß melancholischer Romantikvollmond-Nächte im fahlen Dämmerlicht bei Kerzenschein frönte. Wer klassische Gothic-Gewandung bevorzugt und frühe THE GATHERING/ THEATRE OF TRAGEDY mag, sollte nicht großartig überlegen, sich den faszinierenden Finsterromantik-Silberdeckel zulegen oder wenigstens unbedingt reinhören! 8,5/10