BLACK BONZO - Sound Of The Apocalypse

Bei einem Albumtitel wie „Sound Of The Apocalypse“ und den düsteren Artworks des schön aufbereiteten Coverartworks erwartet man eigentlich einen mindest ebenso düsteren Sound. Doch in dieser Hinsicht wird man enttäuscht. Black Bonzo vollführen auf ihrem Zweitwerk erneut den Spagat zwischen relaxtem Hard Rock und progressiven Songstrukturen, ohne auch nur ansatzweise Endzeitstimmung aufkommen zu lassen. Die Songs laden zum Träumen ein und werden von warmen Hammondorgeln dominiert ... die man allerdings teilweise zu weit in den Vordergrund gemischt hat und so manches interessante Riff darunter vergraben wird.  Dabei steht der Stil von Saitenakrobat Joakim Karlsson ganz im Zeichen großer Heroen der 70iger. Man hört die Affinität zu Richie Blackmore und Konsorten in jeder Note. Prinzipiell darf man im Songwriting der Schweden immer wieder nach Querverweisen zu Deep Purple, Uriah Heep und Jethro Tull suchen und diese mit Ideen aus der Ecke Genesis und Yes in Verbindung bringen. Das Ergebnis dieser Mixtur ist kein revolutionärer Umsturz des Progrock Genres, aber 54 Minuten gute Unterhaltung mit gehobenem Anspruch; und wem die vielen krummen Takte noch nicht ausreichend Gehirnakrobatik bieten, der sollte mal einen Blick ins Booklet werfen. Die Texte von Magnus Lindgren sind es wirklich wert, gelesen und verstanden zu werden. Nicht immer didaktisch korrekt, dafür mit philosophischer Aussage über das Lebensgefühl einer aktivistischen Generation, konfrontiert mit den Problemen der heutigen Zeit.