BEVAR SEA - Invoke The Bizarre

10 bevarsea

VÖ: bereits erschienen
(The Mighty Riff Records)

Style: Psychedelic/Stoner-(Sludge)-Doom

Homepage:
BEVAR SEA

Richtiger Stonerrock ist generell in den USA oder Italien zu Hause, daneben gibt es fast nichts...

Denkste! Weit gefehlt, denn fast heißt schließlich nicht ganz! BEVAR SEA sind eine indische Stoner-Rockband aus Indien, genauer Bangalore. Ihr schräges Gebräu hat es stellenweise in sich. Sechs richtig abgedrehte Songs befinden sich auf deren rechtzeitig zu Helloween veröffentlichten Zweitling „Invoke the Bizarre“. Langgezogene Schreie, zähflüssige Bratgitarren, scheppernde Drums im tiefergelegten Analogsound Bizarr schleppende Riffs kreuchen wie ausgehungerte Schlangen im Verborgenen auf Beute lauernd aus dem Boxengehäuse. Je länger sich das Ding dreht, desto mehr erinnert es mich an eine völlig schräge Mischung zwischen bluesbehafteten 70er-Jahre Influenca (düstere BLACK SABBATH, kauzige PENTAGRAM) und stilprägnedem 90er-Jahre-Doom der Schnittmenge ELECTRIC WIZARD/ORANGE GOBLIN, die sich einen scharfen Gewürzkuchen unberechenbarer NEUROSIS-Eruptionen garniert von Psychdelischen Schokosträuseln weltentrückter Verzerrung teilen. Braucht der simpel auf kräftige Stonerart rockende Opener etwas Anlaufzeit um immer besser in Fahrt zu kommen, ändert sich der Zustand je mehr es ins Eingemachte geht. „Bury Me in NOLA“ und „Heathen“ geben passenden Beleg dafür. Ganesh Krishnaswamy verbreitet effektive Gesangsvibes zwischen (an)klagend-räudig, trauernd, über manisch rau depressiv bis heißer tiefkehlig aus dem Bauch frustgeladen growlend aggressiv. Das virtuose Gitarristenduo Chacko/Panaman fährt einen trockenen sich irgendwo zwischen Fuzz, Stoner und Protodoom einreihenden Gitarrensound. Ramschander (Bass) und Raghu (Drums) sorgen für einen Teppich trocken wie Sand, kantig wie frisch gehobelte Sägespäne. „Where There's Smoke“ (There's a Pyre) groovt in flottem Takt, zieht das Tempo kräftig an, baut von düsterem Unterton begleitete Spannung auf, lässt den zündenden Funke an passender Stelle überspringen. Das Zwischenspiel „Sleeping Pool“ geht etwas unter, dafür wird’s am Schluß umso besser. Bei „The Grand Alignment“ dem längsten zugleich ambitioniertesten Track wird eine tonnenschwere Planierraupe in Bewegung gesetzt, um im rockenden Groove ähnlich siedend heißer Teerflüssigkeit den Asphalt platt zu walzen. Fazit: Weder solide Hausmannskost, noch Toprelease, aber verdammt hörenswert gute Tonkunst! 8,3/10

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