DREAMSCAPE - 5th Season


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VÖ: 21.09.07
(Massacre Records / Soulfood)

Homepage:
www.dreamscape.de

Warum müssen eigentlich progressive Bands immer gleich mit Szenegrößen wie Dreamtheater, Symphonie X, Vanden Plas und Konsorten verglichen werden? Nur weil sie vielleicht ähnlich klingen oder der Rezensent nicht viele andere Vergleichsmöglichkeiten hat oder kennt. Nun, ehrlich gesagt ist das bei mir der Fall, da ich nicht wirklich ein Prog-Fan bin. Aber gerade in der letzten Zeit wurden auf diesem Sektor einige gute Alben veröffentlicht, die eine gesunde Schnittmenge zu melodischen Rock und Metal Alben bildeten und sich so mit einem positiv bleibenden Eindruck Zugang in meine Plattensammlung erhaschten. Dies ist auch beim aktuellen Dreamscape Longplayer der Fall. Kannte ich die Münchner bis dato überhaupt nicht, so soll sich dies als große Bildungslücke herausstellen, sofern die drei Vorgängeralben so superb klingen wie „5th Season“. Der musikalische Bezug zu eingangs erwähnten Bands lässt sich zwar nicht wirklich wegdenken, jedoch finde ich das Songmaterial oftmals eingängiger, da einfach melodiöser und weniger sperrig. Wirken der Opener „Fed Up With“ und „Deja Vu“ zunächst etwas rauer und schielen in Evergrey Regionen, wirken „Borderline“ und „Somebody“ melodischer und kommen mit richtig geilen melodisch rockigen bzw. metallischen Hooklines rüber. Die üblichen Breaks und vertrackten Parts innerhalb der Songs wurden nicht übertrieben. Zwar finden sich drei 7-minütige Tracks und sogar ein Song mit 14 Minuten Spielzeit (Titeltrack mit endgeilem Mittelteil) auf dem 62-minütigen Werk, die aber weitestgehend abwechslungsreich gestaltet sind und nicht langweilen oder nerven. Keyboard Gefrickel sucht man bei den wirklich durchweg interessant gestalteten Arrangements fast vergeblich, dafür wird die Metal Gitarren Fraktion ein ums andere Mal mit tollen Soli und Gitarrenwänden beglückt. Ebenso wissen die metallisch anmutenden Vocals von Roland Stoll zu gefallen, die zwar etwas aufpoliert, aber nicht zu künstlich wirken. Leider - und das muss man wirklich mal deutlich so sagen - haben sich direkt nach den Aufnahmen Fronter Stoll, Keyboarder und Produzent Jan Vacik, sowie Basser Benno Schmidtler aus dem Line Up verabschiedet. Wirklich schade, aber offensichtlich nicht zu ändern und sollte diesem wirklich hörenswerten und empfehlenswerten Prog Rock/Metal Album auch keinen Abbruch tun. Unbedingt auf den Einkaufszettel schreiben!!! 

Anspieltipps:
Fed Up With
Borderline
Somebody