CAULDRON - In Ruin
VÖ: 29.01.2016
(High Roller Records)
Style: Heavy Metal
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CAULDRON
„Tomorow's Lost“ war ein echtes Brett, eine hochkarätig geschmiedete Hymnenfabrik, der sich nun das von zahlreichen auf klassischen Heavy Metal geeichten Fans lang erwartete Folge-Output „In Ruin“ anschließt, wobei sich im Vorfeld die Frage stellte, ob es dem Trio gelingen würde, noch einen drauf zu setzen. Richtig enttäuschen wird der aktuelle CAULDRON Silberling einmal mehr fast keinen. Jason Decay & Co. wissen einfach haargenau, wie man packende Songs mit superber Melodie, permanent vorhandener Melancholie-Duftnote und griffigem Hymnenflair schreibt. „Burning At Both Ends“ „Hold Your Fire“ (mächtig groovend!), “Come Not Here“ (ausgestattet von einem heroisch fett drückenden Killerriff, im Hintergrund ein wenig von sanftem Damengesang veredelt) und der mit feinen Edelbreaks und fesselnden Gitarrenharmonien aufwartende Schlußtrack „Outrance“ sind wieder solche Zuckergusshymnen, die sicher kaum weniger gut auf den starken Vorgänger gepasst hätten. Einzig der Gesang von Sänger/Bassist Jason, dessen feinfühliges Organ unverzichtbar prägnantes Merkmal aller neun Tracks ist, erfüllt alle bisherigen Trademarks des bewährten Ahornblatt-Trios diesmal nicht so ganz, klingt sogar fast eine Spur brustschwächer und etwas weniger bissig als gewohnt als auf den drei Vorgängerscheiben, was der starken Songqualität nur geringfügigen Abbruch tut, allerdings leichten Abzug in der B-Note nicht ganz vermindert. CAULDRON-Fans (auch der Rezensent mit eingeschlossen), werden dem leicht verschmerzbaren Manko zum Trotz erneut reichlich Grund zur Freude haben. Ian Chains herausragende Riff- und Solotechnik sticht als besonderes Extra wie immer heraus, Drummer Myles Deck verfügt über ein taktsicheres Händchen an den Sticks, Vokalist/Bassist Jason beherrscht neben dem Gesang sein Instrument ebenso traumhaft sicher, was auch das in enormer Seelenpein badende Instrumental „Delusive Serenade“ beweist, wobei sich das begnadete Trio nach zunächst schleppend in Trauer verharrendem Beginn im weiteren Songverlauf regelrecht in einen fabelhaften Rausch hineinspielt.
Ergo: CAULDRON haben ihr Level sehr konstant gehalten, jedoch versäumt, es weiter auszubauen. Das vielleicht neben STRYKER und SKULLFIST zu den wichtigsten Kanada-Exporten jüngeren Datums auf dem klassischen Heavy Metal-Sektor gehörende Trio hat sich erneut selbst bestätigt. Bei aller Brillianz darf man auf dem nächsten Werk zumindest gesanglich dennoch bitte (!) ruhig wieder eine Spur aggressiver zu Werke gehen, ansonsten alles in Butter im Hause CAULDRON, wofür auch die Bewertung eines erwartungsgemäß positiven Gesamtresultates spricht. 8/10