MAROON - The Cold Heart Of The Sun

Für ne verdammt lange Weile war der einzig wahre Hit aus dem Örtchen Nordhausen der allerorts bekannte Doppelkorn. Oder??? Das hat mit MAROON jetzt ein jähes Ende. Wer nun allerdings fragt: „Hey, was haben diese beiden Sachen miteinander zu tun?“, dem kann ich nur sagen, dass beides denselben Gemütszustand hinterlässt. Probiert es selbst und hört euch diese Scheibe von vorne bis hinten an und ihr werdet merken, dass man sich nach dem ganzen Gezappel und Headbanging wie nach einem ordentlichen Genuss des besagten Körnchens fühlt, einfach nur berauscht. Hammer, wie diese Band agiert, jeden in ihren Bann zieht und mittlerweile mit zur Speerspitze des Genres gehört.
Gestartet wurde das Ganze im Jahre 1998, wobei man sich die Vegan Lebensweise ganz groß auf die Flagge geschrieben hatte. Was das bedeutet, dürfte mittlerweile jeder wissen. Schließlich haben sich viele  Bands in den letzten Jahren dafür stark gemacht, insbesondere MAROON. Seit 1998 haben die Burschen auch einiges veröffentlicht, wobei die Weiterentwicklung stets enorm war. Es begann mit „Captive In The Room Of The Conspirator“(MCD, 2000) und einer Split Single mit ABSIDIA (2001). Dann folgten „The Key”(split CD mit SELF CONQUEST), “Antagonist”(2002), “Endorsed By Hate”(2004), “When Worlds Collide”(2006) und nun das neueste Werk “The Cold Heart Of The Sun”.
Und dieses Ding macht vor der Weiterentwicklung nicht halt. Und das hier wieder keine Gefangenen gemacht werden, merkt man schon daran, dass bei “The Cold Heart Of The Sun” kein langsames Intro auf den kommenden Orkan vorbereitet. Nein, es geht gleich in die vollen mit einem wütenden Schrei, einem tickenden und hämmernden Schlagzeug und schwindelerregenden Gitarren. Besonders geil ist die Melodie, die gegen Ende des Tracks eingebaut wurde. Ich zermürbe mir immer noch das Hirn, woher ich sie kenne. Wenn es einer weiß, soll er mir unbedingt schreiben, sonst werde ich noch wahnsinnig. Das MAROON zur Speerspitze des Metalcore gehören zeigen mir Songs wie der dritte Track auf diesem Album „Steelbath Your Heart“. Das ist der absolute Hammer und ich frage mich wirklich, wie der Andre solche Töne aus sich herausholen kann. Aber auch die Breaks in diesem Song sind wieder mal göttlich und die Musik haut in den Magen. An einigen Geräuschen während der Musik, kann man sehen, dass MAROON ihre Rotzigkeit nicht verloren hat. In selbiger Metalcore Manier geht es mit „My Funeral Song“ weiter, welcher mein Fave auf dieser Platte ist. Warum? Hört es euch an, dann wisst ihr es!
Der Titeltrack „The Cold Heart Of The Sun“ ist übrigens nur ein Intro für den darauf folgenden Song „“For Those Unseen“. Ungewöhnlich leise ist das letzte Lied „Some Goodbyes Are Farewells“, das wie eine Ballade beginnt und ich über den Gesang staunen muss, da nicht gegrunzt, geschrieen oder gerülpst wird. Meinen Respekt dafür!
Insgesamt ein mächtiges Werk von einer der sympathischsten Metalcorebands, das jeder sein eigen nennen sollte!