SHOTGUN JUSTICE - State Of Desolation
VÖ: bereits erschienen
(Kernkraftritter Records)
Style: Heavy Metal
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SHOTGUN JUSTICE
Deutet bereits das Intro „Proclamation of War“ auf das, was danach kommt, lässt der weitere Inhalt keine Fragen offen. Klassischer Heavy Metal regiert auf State of Desolation, schön und gut, wobei die dahinter stehende Band SHOTGUN JUSTICE sich zweckmäßigerweise besser Gedanken über eine nicht so vorschnell abgeschlossene Produktion dieser Tonkonserve gemacht hätte. Leider verliert sich deren Inhalt im unteren Qualitätsmittelmaß; - abgehackte Riffs, restlos unerträgliches an eine klägliche Kreisklassen-Kopie von Ex-NIGHTWISH Sangeskünstlerin Tarja erinnerndes Geträller („Nemesis“) dazu ein furchtbar einschläfernder Gesangsstil, dem der erforderliche Biss fehlt, sowie konfuses Durcheinander unterschiedlichster Tempo-, Rhythmus- und Stilwechsel bremsen den geordneten Songaufbau disharmonisch aus. Irgendwie werde ich während des gesamten Hörens den Verdacht nicht los, das die Songs recht annehmbar beginnen, im weiteren Verlauf keineswegs vollständig in wohl durchdachtem Maße zu Ende komponiert wurden. Nummern wie „Blood for Blood“ oder „Blessed By Fire“ kranken erheblich am erschreckend schwachen farblos gestalteten, sich nie in die richtigen Hochtonstimmlagen hinein steigernden Gesang. Hauptmanko dieses Tonträgerproduktes ist: Es wirkt oft unvollendet, wie in höchster Eile zusammengeschustert. Hinzu kommt der nach durchwachsener Proberaumaufnahmesession klingende Sound. Wo bleiben zwingende Riffs, passendes Timing sowie der für klassischen Heavy Metal unverzichtbar wichtige Hymnenfaktor? Bei vielen unnötig poppig die Vorwärts dynamik rapide ausbremsenden Parts und sämtliche Tonlagen ausprobierendem Gesang vergeht einem der Hörgenuss komplett! Vernünftige Grundlagen sind (wenn auch nur bedingt), auf diesem reichlich unausgegoren seelenlos produzierten Silberling tatsächlich vorhanden. Für das Missfallen weckende Frontcover gibt’s einen weiteren Punkt Abzug. „Head Full of Bullets“ ist wenigstens einmal ordentlich gelungen, könnte sogar wesentlich kräftiger punkten, wenn das plötzlich stark auf die Bremse tretende Pop Appeal geziert von überflüssigem Gelächter zum Ende hin gänzlich weggelassen würde. „Nothing Left To Fear“ thrasht zur Abwechslung kräftig. Immerhin geht das Bemühen musikalisch Akzente zu setzen, gerade noch so einigermaßen in Ordnung, weshalb im Gesamtresultat knappe 5 von 10 Punkten für ein halbgares Produkt heraus springen, dem trotz manch guter (künftig verstärkt ausbaufähiger) Ansätze über weite Strecken die klare Linie fehlt!