COOGANS BLUFF - CB Funk
VÖ: 09.11.07
(Dritte Wahl Records / Soulfood)
Homepage:
www.coogansbluff.de
Du meine Güte, was mögen uns die Künstler hiermit sagen wollen? Die Rostocker Psychedelic Rocker sind ganz schön strange, um das mal vorsichtig auszudrücken. Als erstes einmal fällt der Sound auf. Ja, den gibt es, eine eigentliche Produktion sucht man allerdings vergeblich. Irgendwo klingt der Sound von "CD Funk", als hätte man eine Demo-Proberaum-Session der Jungs mitgeschnitten und dann genauso auf Makrolon gebannt. Rau, erdig und vor allem unbelassen. Auch die Song-Zusammensetzung dieser CD macht Coogans Bluff eher zum Nischenprodukt. Zu stark die Gegensätze zwischen Rocks Roll à la Mothörhead "Fatman", "Suck My Balls" und LSD Psychedelic Groove Rock der frühen Siebziger. Gerade diese Songs, der Opener "CB Funk" 11.15 Minuten und der letzte Track "Clean Machine" 22.07 Minuten wollen nicht so ganz zu dem restlichem Rock´n Roll - Geschrubbe passen und sind ohne Spritze im Arm kaum zu ertragen. Psychedelic pur, ewig in die Länge gezogen, mit Hammond-Genudel unterlegt, im Endlos-Repeat auf unglaubliche und unnötige Spielzeiten gestreckt. Das instrumentale "Mountains" reiht sich nahtlos mit ein. Nicht so schlecht, aber doch auch wieder sehr drogenlastig. "Teach Me Tiger" und das sehr groovige "Just Like Me" symbolisieren erneut den frühen Motörhead Bandbeginn. Rock´n Roll geradeaus ohne Schnörkel. Dreckig, aber auch leider mit wenig Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert gesegnet. So weiß man am Ende nicht so wirklich, was man auch von diesen Songs halten soll, außer dass sie mehr als offensichtlich wirklich und tatsächlich rocken. "Running Wild" klammere ich als vollwertigen Song mal von vorherein aus, denn ein 39 Sekunden Stück, bei dem jeder scheinbar nen Krampf bekommt, der sich zum ohrenbetäubenden Cressendo auswächst, muss man nicht hören. Bleiben noch das kurze Groove-Monster "360" und das ebenfalls extrem tief gestimmte "Poison Juice", das übrigens gar nicht so schlecht ist. Nun scheinen ja gerade Retro Rock Bands eine Art Revival zu feiern; ein Revival, das ich persönlich nicht wirklich brauche, wer aber noch einige rauchbare Pilze im stillen Kämmerlein versteckt, sich gerne mal Scheißegal-Groove-Rock reinzieht und auch sonst nach wie vor mit den wilden Siebzigern verwurzelt ist, könnte Coogans Bluff eventuell lieb gewinnen.