ANVIL - Anvil Is Anvil
VÖ: 26.02.16
(Steamhammer / SPV)
Style: Heavy Metal
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ANVIL
Allein der Albumtitel der neuen ANVIL ist schon ein Statement für sich: ANVIL is ANVIL, woran sich gottlob seit Gründung des Trios, dessen Kultstatus durch den Film "The Story of ANVIL" noch um einiges angestiegen ist, nichts geändert hat, weshalb es sich ANVIL auch locker erlauben können, derart kräftig auf die Kacke zu hauen, dass es nur spritzt! Dass den Sprüchen Taten folgen, ist man als Fan dieser sympathisch-chaotischen Truppe ohnehin gewohnt. „Anvil is Anvil“ zeigt den Dreier vielseitig wie schon lange nicht mehr. Mit „Daggers of Rum“ eröffnet gleich eine richtig knackfett von Yohoohoo-Singalongs begleitet röhrende Piratennummer des verquert-schrägen Trios den Reigen, wobei der lebenslustige Aspekt von ANVIL gleich beim Einstieg überdimensional fett zum Tragen kommt. Shouter/Gitarrist Lips Kudlow, Drummer Robb Reiner und Bassist Chris Robertson präsentieren sich als top aufeinander abgestimmte Einheit, die einfach nur direkt voll auf die Zwölf gehenden Hardrock und Heavy Metal präsentiert, wie ihn echte Maniacs einfach lieben müssen, woran weder mächtig mit tiefen Backgroundvocals auf die Glocke hauende Hämmer wie „Gun Control“, noch kurze aber knackig präzise Po-Treter Marke „Up, Down, Sideways“ oder „Die For A Lie“ den geringsten Zweifel aufkommen lassen. „Runaway Train“ brettert in MOTÖRHEAD-Manier, sobald ANVIL die „Zombieapokalypse“ im Stampfbeat ausrufen, springen nicht nur eingeschworene ANVIL-Fans statt im Dreieck, munter im Quadrat! „It's Your Move“ ein weiteres Highlight schwer auf MOTÖRHEAD getrimmt beinhaltet eine deftige Überraschung, wofür die LEMMY (mit dem Lips seit 1981 befreundet gewesen ist, der als Teil der Familie betrachtet wird), gewidmete „Ace of Spades and the Joker is wild“- Überraschungszeile sorgt. - Gelungene Aktion, die als gesunde Form von Humor und Huldigung für den legendärsten, ultimativ härtesten Rock n' Roller aller Zeiten zu werten ist - R. I. P. - Lemmy! Ab Track acht gehen dem Trio etwas die Ideen aus. „Ambush“ rockt weiter trocken auf der MOTÖRHEAD-Schiene, „Fire on the Highway“ ist ebenso gestrickt, „Run Like Hell“ reißt mittels gestochen scharfkantigen Riffs sowie fast ein wenig Nähe zu RUNNING WILD aufweisender Tendenz dynamisch mit. „Forgive and Forget“ könnte mit seinen mächtig tiefen Backingvocals glatt als weitere leicht in Richtung eines gewissen Hamburger Piratenhaufens schielende Huldigung zu verstehen sein, während „Never going to Stop“ den kantigen rauhen Party Rock n' Roll-Charme von MOTÖRHEADs „Going To Brazil“ mit dem Flair von CHUCK BERRY („Johnny B. Goode“) kreuzend ein markantes Abschlussstatement setzt.
Fazit: ANVIL ist (und bleibt) ANVIL, denn: Nur wo ANVIL draufsteht, steckt auch ANVIL drin! Weitere Worte hierzu erübrigen sich. 8,5 von 10 Punkten für eines der stärksten ANVIL-Alben ever.