EREB ALTOR – Blot – Ilt – Taut
VÖ: 26.02.16
(Cyclone Empire)
Style: Epic (Black) Viking-Metal
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EREB ALTOR
Häufig seit EREB ALTOR gegründet wurden, in Kommentaren darauf angesprochen 'Ihr solltet unbedingt mal ein BATHORY-Cover aufnehmen', wurde aus dem geäußerten Gedanke nun Ernst gemacht. Blood Ilt Taut lautet der altschwedische Titel für Blut, Feuer, Tod = „Blood Fire Death“.
Sieben Tracks aus der Früh-BATHORY-Ära kommen auf dieser so benannten Respektsbekundung für Tomas Börje Forsberg früher nannte er sich anfangs einmal „Black Spade“, wechselte danach den Namen um in „Ace Shoot“, bekannter wurde er unter seinem endgültigen Künstler-Pseudonym Quorthon, - ein Name, den er auf einer Liste von Demonen fand), zu neuen Ehren; an sich nichts ungewöhnliches, doch es sei denn, eigener Spirit wird mit dem Kulturgut klassischer BATHORY-Hymnen kombiniert, daraus kann sich durchaus etwas Vertrautes, dennoch zugleich Neues ergeben.
Gitarrist und Sänger Mats sagt über das Album: "Seit es EREB ALTOR gibt, wurde ich immer wieder mit Kommentaren wie 'Ihr solltet unbedingt mal ein BATHORY-Cover aufnehmen!' konfrontiert. Gerade in letzter Zeit häufte sich dies, wohl weil wir zu zu besonderen Anlässen den ein oder anderen BATHORY-Song live gespielt haben. Daher habe ich mir intensiv Gedanken gemacht, besonders darüber, wenn wir das je machen sollten, in welcher Form dies passieren soll! Und die einzig logische Antwort darauf war: Wir müssen es mit ganz viel Herz angehen!"
Gemessen an der eigens ausgegebenen Direktive hat sich das Epic-Viking-Metal-Quartett eisern daran gehalten, was den Kompositionen jederzeit anzuhören ist. Alle sieben Kompositionen wurden mit solch intensiver Leidenschaft, Herzblut und Seele interpretiert, das wohl auch Quorthon selbst sich freuen würde, wenn ihm diese Interpretationen zu Ohren kämen. EREB ALTOR haben seit ihrer Gründung reichlich BATHORY-Spirit verarbeitet, der als unentbehrlich stilprägender Einfluss bei den Landsleuten des 2004 verstorbenen Quorthon (R. I. P.!) erkennbar zum Tragen kommt. An dieser Neuadaption könnten eingefleischte BATHORY-Fans wie auch Anhängerschaften eines breit gestreuten Extrem-Metalfeldes zwischen Black-, Doom und Viking-Metal Gefallen finden, - der überaus fett nie zu breiig gemischte Sound macht dieses Stück Klangkonserve zum besonderen Hörgenuss.
Zwei unterschiedliche Ebenen sollten bei der Bewertung für Blot - Ilt - Taut unterschieden werden:
Ebene 1 - Die Black-Metal-Ära
während jener Phase schuf Quorthon einen ruppig kantige Form des Proto-Black Metal, um einiges schneller und brutaler als die bis dahin als Gründerväter des Black Metal angesehenen VENOM. „The Return of Darkness And Evil“ wurde original zum ersten Mal auf dem heute sehr gesuchten Scandinavian Metal-Sampler veröffentlicht. „A Fine Day to Die“ eingeleitet vom Übergang des Odens Ride over Nordland-Intro, „The Return of Darkness and Evil“, „Woman of Dark Desires“ und „Blood, Fire, Death“ entstammen den Alben "Blood Fire Death" und "Under The Sign of The Black Mark".
Ebene 2 - Die Viking-Metal-Ära
während jener Phase schuf Quorthon eine episch-majestätische Form einer Art Hymnenfokus, der tief im Bereich Naturmystizismus verankert dem heute unter dem Oberbegriff Viking-Metal zusammen gefassten Stil, (der auch Folkanteil beinhaltet) seinen Namen gab. „Song To Hall Up High“, „Home Of Once Brave“ und „Twilight Of The Gods“ sind Genremeilensteine, die sich auf den zeitlosen „Hammerheart“ und „Twilight Of The Gods“-Releases befinden.
„A Fine Day To Die“ „Song To Hall up High“ „Home of Once Brave“, fräßen sich majestätisch erhaben ins Gehör, "The Return of Darkness And Evil“ oder "Blood Fire Death" zeigen in beeindruckender Weise, brutal fett darüber hinaus in sattem Groove und hohem Tempo aus den Boxen rumpelnd, dass EREB ALTOR ihre Wurzeln auch im Blackmetal haben. Im Original nicht auftauchende Stilmittel z. B. eingesetzte Keyboards und kraftvoll mehrstimmig eingesungene Männerchöre sowie raues zwischen Death/Blackmetal schwadronierendes Gegrowl verleihen den sieben Kompositionen ihre feststellbar eigene Note. „The Return of Darkness and Evil“,, „Home of Once Brave“, ,„Twilight of the Gods“ ,„Blood Fire Death“ - egal welche dieser großartigen im zeitgemäß angepassten Soundgewand aufgenommenen Pathoshymnen an mein Ohr dringt, sie alle bekommen von EREB ALTOR ihren ureigenen Stempel verpasst. Ob das nun gefällt oder nicht, darüber muss sich die BATHORY-Horde ihr eigenes Gedankenbild machen.
QUORTHON kann wahrlich stolz von seinem Ruheplatz in Valhalla auf seine Landsleute herunter blicken. Viking-Fans stehen in der Pflicht, das Wirken von EREB ALTOR respektvoll würdigend Axt, Schwert und Trinkhorn auf den besten aller Nordland-Recken zu erheben. - Skol, Skol, Skol!
Alle sieben ausgewählten Hymnen drücken im Folk-Black-Doom-Gewand richtig intensiv unter die Haut gehend in die Gehörgänge, ohne das es peinlich wird. Natürlich bleibt das einzigartige Original unerreicht, auch das wird bei dieser Huldigung mehr als deutlich. Wer lieber die Originale bevorzugt, weil er/sie meint, das es nicht nötig sei, dieses längst fällige Tributealbum auch nur in irgendeiner Form zu veröffentlichen, wird dieser Tonkonserve ohnehin keine Chance geben – eigentlich schade, weil es EREB ALTOR gelingt, den Spirit des unerreichten Vorbildes in so kraftvoll majestätisch erhaben eigenständiger Weise rüber zu bringen, das es dem Ansehen von Quorthon nie schadet, geschweige auch nur in irgendeiner Form lächerlich, seelen- oder kraftlos wirkt. Ergo: Von meiner Warte aus gehen 8 von 10 Punkten für ein gelungenes, (eventuell Gemüter spaltendes) Gesamtwerk in Ordnung.