THUNDER LORD - Prophecies Of Doom
VÖ: 26.02.2016
(Iron Shield Records)
Style: Heavy Metal
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THUNDER LORD
„Prophecies of Doom“? Hmmm... Von Untergangsprophezeihungen mag dieses Album rein inhaltlich handeln, bezogen auf die Klasse von THUNDER LORD ist es weit davon entfernt, im riesigen Veröffentlichungssumpf unterzugehen. Was hier aus den Boxen kommt, ist endgeiler Heavy Metal klassischer Bauart von starkem Hymnenfaktor. THUNDER LORD's Longplayrelease Nummer drei zeigt wie in der Vergangenheit schon relativ oft, über welch starke Combos im klassischen Bereich (den Doomsektor mit CAPILLA ARDIENTE, PROCESSION & Co. ebenso wenig zu vergessen), Südamerika verfügt. Wissen mir beispielsweise die Brasilianer HELLISH WAR sowie die Peruaner COBRA prächtig zu gefallen, liefern die qualitativ kaum einen Deut schwächeren Chilenen THUNDER LORD nun weiteren kräftigen Nachschlag. Das ist granatenstarker Heavy Metal aus Südamerika, der regelrecht vor Feuerkraft explodiert, da wird Vollgas bis zum Anschlag gegeben, das kein Auge trocken bleibt, auch bei THUNDER LORD röhren die Äxte, bis es nur so qualmt! Ein permanent heftig Druck entfachendes Schlagzeug sowie flexible Groovewechsel flankiert von klassischen Leadsoli wie man sie als Traditionsmetaller hören will, haben THUNDER LORD zur Genüge drauf. Shouter Esteban verfügt über ein kraftvoll rauchig zugleich flexibel mittlere und tiefe Tonlagen erreichendes Organ, die völlig entfesselt aufspielende Gitarrenfraktion erzeugt rasant killende Tempowechsel mit fett röhrenden Grooves, gnadenlos fette Riffbreitseiten austeilend. - Hymnenhafter Melodic-Powerspeed der keinen echten Heavy Metalmaniac wirklich lange kalt lassen sollte, wobei THUNDER LORD nicht im Geringsten vor Ausflügen in den Speed/Thrash -Sektor zurückschrecken. „Leave Their Corpses To The Wolves“, „Prophecies of Doom“, „The Darkness Breath“, „Blood Red Moon“, „Winds of War“ und „Metal Thunder“ sind gespickt von unter die Haut gehenden Melodien, robustem Teutonenstahl-Feeling teilweise verknüpft mit ruppigem EXCITER-Sound, kantigen RUNNING WILD-Riffs satt bollernden Drums und feinen IRON MAIDEN-Twingitarren. Vergleichsweise zu COBRA geht der Groovefaktor bei THUNDER LORD gar noch ein wenig steiler nach oben, was im Grunde nicht allzu viel zu sagen hat, beide Kapellen haben reichlich Schmackes auf der Kelle; da beisst sich die Maus keinen Faden ab.
Wer einen tollen Geheimtipp in Sachen Heavy Metal made in Südamerika zu schätzen weiß, der sich von Combos wie RUNNING WILD, EXCITER, IRON MAIDEN, GRAVE DIGGER, IRON ANGEL oder frühen BLIND GUARDIAN (zu Speedzeiten) beeinflusst zeigt, sollte nicht zögern und diese phantastisch wirbelnde Chilenencrew antesten. Ein mächtig killendes Gitarreninferno, für das anerkennenswerte 8,5 Punkte von 10 in aller Deutlichkeit sprechen. - Hammerscheibe!