SPHERON - A Clockwork Universe

02 spheron

VÖ: 26.02.2016
(Apostasy Records)

Style: Technical Death Metal

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SPHERON

Bei SPHERON habe ich immer ein gutes Gefühl, wenn ich die Musik der jungen Pfälzer höre, weiß ich, dass ich mir um die Zukunft des technisch brutalen Death Metals keine Sorgen machen muss.
Nach Demo und EP hat das Debüt „Ectasy Of God“ schon wie eine Bombe eingschlagen und verdammt noch mal ist das geil, was die Jungs hier noch eine Schippe drauf gelegt haben. Das fängt schon mit dem Intro „Keeper of Time and Space“ mehr düstere Grundstimmung geht nicht, das drückt schon mächtig höllisch aus den Boxen und danach lassen die Jungs sofort die Sau raus. Drummer Tobias Blach läutet mit extremem Tempo das Inferno ein, dazu sägen die Gitarristen Mark Walther und Tobias Alter umwerfende Riffs, zu denen Sänger Daniel Spoor mit seinen Growls und variablen Stimmlagen perfekt einsetzt. Das Stück hat aber noch tausend andere Facetten, SPHERON verstehen beim Sonwriting, einen dermaßen phantastischen Spannungsbogen aufzubauen, der sich von vertrackten, fast schon progressiv angehauchten Stellen über akustische Einsprengsel bis hin zur bittersüßen Melancholie reicht. Dazu noch ein paar melodische eingänige Riffs, die im Gedächtnis bleiben und fertig ist ein Hammer Track. Der instrumentale Anfang von „The Blind Watchmaker“ fährt was geheimnisvolles auf, doch dann wird die drückende Härte im Mid Tempo durch starke Double Bass und vom in den Magen pumpenden Bass von Matthias Minor mächtig aufgebaut und auch wenn das Stück nur an manchen Stellen schnell ist, SPHERON haben auch hier mit verdammt vielen technischen Feinheiten eine packende Nummer erschaffen. Und diese anziehende Melancholie kommt in „Pendulum“ auch wieder auf, doch hier steigern sich SPHERON bis zum technisch brutalen Death Metal mit einem verdammt hohen Speed, um dann im Mittelpart wieder auf teils verzweifelnd wirkende Parts sowohl in der Musik aus auch im Gesang zu setzen. Dies gelingt in einer so ergreifenden Art, dass man förmlich an den Song gefesselt ist. „Gargantua“ ballert sich anfangs und am Ende bis zur Ekstase, aber auch hier, der Mittelteil fesselt, betörnt und zieht den Hörer in einen mystischen Bann der Superlative. Einfühlsam und meldisch eröffnet „Building a Storm“, doch mit rollender Double Bass und gemäßigtem Tempo lassen SPHERON Dampf ab, um dann aus ihrer Melancholie und Wut immer wieder in extremem Tempo auszubrechen. Mit „My Master’s Work“ stellt sich das geradlinigste Stück vor, hier wird auf meist auf hohes Tempo gesetzt, doch nicht nur, SPHERON haben die herrlich Gabe, so dermaßen geile Breaks und technische Feinheiten einzubauen, dass man auch nach tausend Mal hören immer noch begeistert von der Fähigkeit der Jungs ist. Mit dem über zehn Minuten langen Finale „Bound in Empty Jars“ wird noch mal alles geboten, vertrackte Härte, Melancholie, Power und Highspeed sind hier eine pausenlos beeindruckende Macht, wo man teils wie in eine andere Sphäre hineingezogen wird.
SPHERON haben mit ihrem zweiten Album bereits den Olymp des technisch brutalen Death Metals erklommen, das Cover ist ein Hingucker und diesem bestechenden und fett produzierten Meisterwerk bleibt nur noch eins zu geben, 9,9 von 10 Punkten.