ANTHRAX - For All Kings
VÖ: 26.02.2016
(Nuclear Blast Records)
Style: Heavy / Thrash Metal
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ANTHRAX
Mit Joey Belladonna's Rückkehr erleben ANTHRAX ihren dritten Frühling. Lieferte die Ian-Crew schon mit „Worship Music“ 2011 ein richtig granatengeiles Brett, lassen sie mit „For All Kings“ einen weiteren fetten Kracher folgen. Endlich wieder zurückgekehrt wie in alten Zeiten dürfen weder eine gesunde Prise Humor, noch der für kaum eine andere Band so stilprägend wertvoll sozialkritische Faktor fehlen. Obwohl sich die New Yorker mittlerweile nicht mehr ganz so extrem der Speed n' Thrash-Linie hingeben, sind auch diese für ANTHRAX essentiellen Einflüsse immer noch kräftig vorhanden. Lässt das majestätische Eröffnungs-Intro direkt erahnen, was kommen wird, folgt mit „You Gotta Believe“ sofort ein mächtig arschtretender Speedkiller, durchsetzt von klassischen Heavy Metal Parts und melancholischer Mitte, ehe wieder heftig das Gaspedal dominiert, der Titeltrack „For All Kings“brilliert durch Eingängigkeit, Heavyness und mächtigem Drive, „Monster At The End“ versprüht massig knackige Heavy-Groove-Kaskaden inklusive feiner Gitarrenleads, „Suzerain“ fräßt sich mit purer Direktheit und catchy Refrains unwiderstehlich ins Gehör, „Blood Eagle Wings“ zeigt ANTHRAX von ihrer finster-melancholischen Seite. „Breathing Lightning“ präsentiert sich im traditionellen Hardrock-Gewand. Joey Belladonna's ungemein klare Linie fahrender Gesang klingt ausgereifter denn je, Schlagzeuger Charlie Benante bildet zusammen mit Bassist Frank Bello eine punktgenau druckvoll kompakt agierende Rhythmussektion, Scott Ian harmoniert zusammen mit Frischling Jonathan Donais prächtig an der Gitarre. For All Kings quillt vor Ideen, heroischem Feeling, lässigen Rhythmus-Tempovariationen über, zeigt eine regelrecht aufblühende, von sämtlichem Ballast befreite Band, die sich wieder auf ihre Stärken konzentriert. Ok, nach hinten geht dem Album ein wenig die Luft aus, was allerdings leicht verschmerzbar ist. Auf Höhe der Zeit in modernem Soundraster produziert, lässt For All Kings für's treue Fanklientel keine Wünsche offen, bietet stattdessen einige ziemlich ungewöhnliche Überraschungsmomente. „Zero Tolerance“ erinnert zum Schluß in rasendem Tempo galoppierend an alte 80er-Thrash-Zeiten.
Fazit: ANTHRAX bleiben eine Macht, und das ist auch verdammt gut so! „For All Kings“ geht als würdiges Nachfolgewerk von 'Worship Music' durch, womit 8,25 von 10 Punkten für einen stilistisch beachtenswerten Studiorelease herausspringen, der die New Yorker flexibel wie nie zeigt, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Nicht durchweg königlich, doch beeindruckend stark!