AMON AMARTH - Jomsviking

03 amonamarth

VÖ: 25.03.2016
(Metal Blade Records)

Style: Melodic Death Metal

Homepage:
AMON AMARTH

Auf Release Nummer zehn, dem ersten Konzeptwerk der Bandbiographie, - für AMON AMARTH eine echte Herausforderung - zeigt sich die von Wikinger-Helden-Schlachtenepen beeinflusste Nordmanncrew treffsicher wie gewohnt, obwohl sich allein bezogen auf den historisch bezogenen Albumtitel gravierende Unterschiede zu den Vorgängeralben „Deceiver of The Gods“ und Surtur Rising“ hinsichtlich Thematik sowie damit verbundener musikalischer Umsetzung bemerkbar machen. Nordische Göttermythen stehen diesmal nicht im Vordergrund, obwohl das Wikingerleben prägende Attribute von Heldentum, Kampf, Liebe, Ruhm, Tod und Ehre abermals nach bewährtem Rezept im Übermaß verarbeitet wurden. Das Album handelt von den 'Jomswikingern', einem in alten Dokumenten und Sagen erwähnten, ursprünglich aus Dänemark stammenden wikingischen Söldnerbund aus der Zeitepoche um das 10.- 12. Jahrhundert n. Chr., dessen Hauptsitz die Jomsburg war. Das hinter dem Album stehende Konzept enthüllt eine Wikingergeschichte klassischer Art, die tatsächlich einem themenbezogenen Filmepos entstammen könnte: Ein junger Krieger liebt ein Mädchen ist selbst verheiratet und tötet einen Mann im Streit, woraufhin als einzige Möglichkeit für ihn die Flucht bleibt. Er schließt sich dem Söldnerbund des Jomswikinger-Stammes an. Seine Vergangenheit holt ihn wieder ein, es gelingt ihm nicht, das Mädchen zu vergessen. Er glaubt sein Leben wäre zerstört worden, fühlt sich von seinem früheren Stamm betrogen. Im Jomswikinger-Stamm der ihn bei sich aufnimmt, findet der Ausgestoßene eine neue ihm wohl gesonnene (Bruder) - Gemeinschaft, deren Lebenskultur ihn fortan entscheidend prägt. Darin sieht er seinen Weg Rache zu nehmen, statt im Happy-End gipfelt das Unternehmen in einer Tragödie traurigen Ausmaßes.

Der „Wanderer“ schreitet als im gewohnten AMON AMARTH-Format rollende Midtempowalze mit prophetisch düsterem Folkloreausklang unaufhaltsam seines Weges daher. „On a Sea of Blood“, „The Way Of Vikings“, „At Dawn's First Light“ drücken im AMON AMARTH-typischen Mix aus wechselhaft rasanter Tempodynamik und heroischem Flair gepackt in blitzsaubere Melodieführung, der Siegeshymnen-Singalong-Chorgroover „Raise Your Horns“ fügt sich perfekt ins Gesamtbild, gleiches gilt für das in spannender laut-leise-Dynamik sich ergehende „One Thousand Burning Arrows“. Als Besonderheit erweist sich das ergreifend melancholische Hymnenstück „A Dream That Can not Be“ im spannungsgeladen-kontrastreichen Duett von Johann Hegg dessen Tiefes Wikingerorgan sich zu Metalqueen DORO's leidenschaftlich klagend als auch aggressiv röhrender Klarstimme traumhaft ergänzt. Mit dem Opener „First Kill“, „Vengeance Is My Name“ und der Schlußoffensive „Back on Northern Shores“ dürfen kompromisslos zu frühen AMON AMARTH-Wurzeln zurückreichende Donnerattacken ebenso wenig fehlen, womit sich der Kreis schließt.

AMON AMARTH haben erneut ihren musikalischen Horizont erweitert, ohne vom gewohnten Soundmuster abzuweichen. Jomsviking transportiert Stimmungen von unglaublicher Intensität, verfügt über ein kraftvoll raues Härtemaß umgeben von fesselnder Gitarrenharmonie deren enormes Hitpotential süchtig macht. Tödliche Aggression trifft hymnenhaft majestätische Heavy Metal- Erhabenheit, zuckersüße Melodieströme ergießen sich in geschmeidig fließende Melodiebögen.

9 von 10 Punkten für eine weitere Glanzleistung hymnenhaften Atmosphären-Deathmetals im epischen Wikingergewand, wie sie nur AMON AMARTH zustande bringen.- Raise The Horns!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.