THE NEW ROSES – Dead Man’s Voice



VÖ: 26.02.16
(Napalm Records)

Genre:
Hard Rock

Homepage:
THE NEW ROSES

Dem Glamrock amerikanischer Machart fühlen sich THE NEW ROSES verpflichtet und sie klingen auch reichlich amerikanisch, so wie es sich gehört, und hups, was ist das? Die Jungs kommen in Wirklichkeit aus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und lassen es im Sinne ihrer Vorbilder so authentisch glammig krachen. Alle elf Tracks auf dem Zweitling des im Jahr 2007 gegründeten Hardrockvierers mit Vorliebe für unverzichtbare Genre-Wegbereiter á lá CINDERELLA, GUNS N' ROSES, FASTER PUSSYCAT, L.A. GUNS  und ähnlich gearteter Hairsprayrock-Combos (sowie klassischer Stadion- Hardrockacts Marke TESLA, die später verstärkt ihre Vorliebe für akkustische Gitarrensounds entdeckten) rocken direkt straight mit Biss und Groove. Zunächst behäbig startend, um sich in kräftiger Form zu steigern, lässt der Titeltrack „Dead Man's Voice“ sogar deutlich ein Schnittmuster aus TESLA trifft CINDERELLA erkennen. Das Organ von Timmy Rough besitzt genau die richtig dosierte Mischung aggressiv röhrender Leidenschaft und feinfühliger Sensibilität, die zunächst gewöhnungsbedürftig, danach den Hörer mit jeder weiteren Minute zunehmend fesselnd in ihren Bann zieht, in modernerem Sinne drängen sich Parallelen zu BLACK STONE CHERRY auf. Nummern wie „Ride With Me“ „Hurt Me Once, Love Me Twice“, verfügen über eine spannend rockige Mischung aus explosiven Momenten und melancholischen Brückenparts denen auch gebremst ruhige Akkustikpassagen kaum wehtun. Das es nie allzu sehr auswimpt, dafür sorgen u. a. Kracher wie „Heads or Tails“ oder „Thirsty“ das erdig simpel röhrende Partyrock-Groovemonster „Try (And You Know Why)“und der Schlußburner „From Guns and Shovels“.

Anhänger mit Faible für klassischen 80er-Jahre Party-Style-Glamrock samt unverhohlen räudiger Komponente zwischen CINDERELLA, GUNS N' ROSES, FASTER PUSSYCAT, L.A. GUNS, TESLA oder ähnlich geartete Combos jüngeren Datums wie BLACK STONE CHERRY  könnten an Dead Man's Voice Gefallen finden. THE NEW ROSES sind mir ihrer eigenwilligen Mischung kampferprobter Mitgröhl-Glamrockpartymucke und feinfühlig ambitioniertem auf  XXL-Format getrimmten US-Stadion Hardrock hierzulande eine echte Seltenheit auf dem Hard n' Heavy -Sektor.

Schlußresumée: Unglaublich tief unter die Haut gehende Mischung aus kernigem Partyglam- und klassischem Stadionrock mit Leidenschaft, Attitüde und Biss, der intensiv greift, rollt, groovt.

Punkte: 8/10