CONCEPT INSOMNIA - Second Glance (Demo)

Meine persönlichen Nachwuchshelden aus dem letzten Jahr legen nach. Zwar „wieder nur“ eine EP, aber die hat es, wie schon der Vorgänger „No Words“, erneut in sich. Progressiv eingängiger, melodischer und nicht all zu vertrackter (Power)Metal im Stile Evergreys, Poverty’s No Crime oder Communic. Im Vergleich zu letztgenannter Band, mit der „No Words“ am ehesten konform ging, erwartet den Musikliebhaber bei „Second Glance“ eine leichte Veränderung im Songwriting. Musikalisch etwas mehr mit melodisch metallischen Gitarrenlicks ausgestattet, wie z. B. beim Opener „Chapter One“ deutlich, wurden die Breaks in den Arrangements nicht mehr ganz so hart angesetzt. Ich will an dieser Stelle nicht von zwei unterschiedlich stilistischen Alben sprechen, jedoch von einer leicht gezähmten und flüssigeren Gangart, bei der jedoch der Biss erhalten blieb. Fester Bestandteil der Instrumentierung bleiben weiterhin die bratenden Gitarrenwände von Jens Felten und David Gahl, dessen aggressive Melodeath Growls, wie sie von Mercenary her bekannt sind, wieder als Zweitstimme eingebracht wurden, ebenso wie die punktgenau als Aufheller oder Klangteppich platzierten Keyboardelemente von Sänger Luke Hofmeister, der mit seinen variablen Vocals erneut Akzente setzt. Mächtig tight groovend kommt „24H“ aus den Boxen, denn hier kicken die genial gespielten Drums von Sascha Ruth mächtig Ass, ehe ein völlig unerwartetes Piano Outtro den Song abrupt ausklingen lässt. Rau, aggressiv und mit melodiösen Gitarrensoli aufgepeppt bläst „Rotten Crown“ durch die Speaker, ehe „Last Breath On Earth“ mit seinen Doublebass Attacken und allen zuvor beschriebenen Attributen einen unglaublichen Spannungsbogen aufbaut und das songwriterische Highlight des Albums erblühen lässt. Eingepackt in eine satte Produktion aus dem Hause Empire (Rolf Munkes, u. a. Empire, Razorback) ziehen hier 19 Minuten Playtime viel zu schnell an einem vorüber. Erlebniswelt pur für nur 3 € - wer da nicht zugreift, ist selbst schuld.