FREITOD - Der Unsichtbare Begleiter
VÖ: bereits erschienen
(Van Records)
Style: Dark Metal
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FREITOD
Leicht machen es FREITOD abermals komplex zu Werke gehend, weder sich noch ihren Fans. „Zerrissen“, „Die Zeit heilt keine Wunden“, „und am Ende war das Nichts“ sind keine Titel für feier fröhliche Sonnentage. Nach zwei Demos und vollständigen Longplayern legt die vom einstigen Duo live zum Quartett angewachsene, auf ihrem Dritten Studioalbum immer noch als Duo agierende schweizer Combo FREITOD ihr nächstes Gesamtwerk auf den Tisch. In gewohnter Weise tiefsinnig erwartet das geeichte Hörerfanklientel eine exzessiv durchlebte Achterbahnfahrt die in den Sumpf trauriger, depressiver, hintergründig im Verborgenen Schein liegender Gefühle führt. Häufig durchscheinende BLACK METAL-Anteile unterstützt das von reichlich negativ befallener Gefühlsstatik umgebene Material. Melodie und Härte stehen in gegenseitigem Wechsel zueinander, wodurch der heftige Atmosphäre-Faktor als gesunder maßen ausgleichende Mittelachse der Gefahr vorbeugt, das sich schnell Monotonie ausbreitet um zu sehr in ein bestimmtes Extrem zu verfallen. Feinfühlige Gothic-Darkwave-Melodie, harte Gitarren, lockerer Groove, extremer zwischen heißerem Gekeife und klarer Harmonie wechselnder Gesang (der im Klarformat an 80er-Originale wie CAMOUFLAGE erinnert), was nicht so ganz ins Bild passt, ist der künstlich wirkende, nach Kollege PC riechende Schlagzeugsound. Manche Strukturen wiederholen sich auf Dauer ein wenig zu oft, zwei verkraftbare Makel, zumal sich der vom Start weg anspruchsvoll wie voluminös gestaltete Songaufbau im kompakten Produktionsraster seiner Hörerschaft dank catchy ins Ohr laufender Refrains und traumhaft gefühlvoller Melodieführung leicht erschließt, wodurch das Gesamtbild wirkungsvoll unterstützt wird. Ein Album, das lange Schatten in künftig noch auszubauender Graustufenvariation wirft, immer auch mal vereinzelt schwache Lichtstrahlen aufkeimender Hoffnung durch eine massiv-dichte schwarze Wolkenwand hindurch sickern lässt.
Warnung: Suizidgefährdete Charaktäre sollten von dieser sich in gequältem Leiden ergießend ihr Hörerklientel in Depressiv-Sphären ziehenden Kummerorgie sicherheitshalber die Finger lassen!
Fazit: Perfekt für Anhänger von KATATONIA, (späteren) SHINING und ALCEST geeignetes Darkmetalfutter unorthodox eigensinnig arrangierter Strukturen auf gehobenem Niveau. 7,5/10