NOCTE OBDUCTA - Mogontiacum (Nachdem Die Nacht Herabgesunken)
VÖ: 08.07.2016
(MDD Records)
Style: Advantgarde / Dark / Black Metal
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NOCTE OBDUCTA
NOCTE OBDUCTA waren musikalische Grenzen schon immer egal und auch das neue Album strotzt nur so vor Abwechslung, Emotion und Ideenreichtum, da kann man vor den Pfälzern nur den Hut ziehen.
Allein schon einen über neun Minuten langes, instrumentales Stück namens „Am Ende des Sommers“ an den Anfang einer Platte zu setzen, ist mit diesen teils emotionalen, teils Prog rockenden und auch Melodie geschwängerten Parts mehr als mutig und beweist, dass hier was großes entstehen wird. Bei „Ein Ouzo auf den Nordwind“ ist der Sprachgesang voller packender Spannung, das Stück ist dabei sehr tragend gehalten und auch in Sachen geheimnisvoll und melacholisch ist dieser Song von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselnd. „Lethe, Stein und See - Teil I“ und auch „Lethe, Stein und See - Teil II“ sind auf dieser Scheibe zwischen die Songs gepackt und sind mit ihrer instrumentalen und gefühlvollen, teils auch verspielten verdammt geile Übergänge. Das es die Herren aber auch mit geballter Aggression können, zeigt der heftige Prügelausbruch in „Löschkommando Walpurgisnacht“. Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar auf „Desîhra Mogontiacum“. Dieser Song ist knapp an die 20 Minuten lang und neben den teils sehr harschen, Black Metal lastigen Vocals ist das mitunter rasend und brutal wie Sau, kann aber auf der anderen Seite mit seiner totalen Emotion den Zuhörer in tiefe Depressionen ziehen. Dieses Stück ist sozusagen eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die man beim Zuhören förmlich wie einen Film vor sich laufen hat. Auch „Die Pfähler“ fesseln durch ihren monumentalen, tragenden Bombast und diese erhaben klingenden Passagen voller Anmut. Den totalen Kontrast kriegen wir danach mit „Am Waldrand“, denn hier knüppeln NOCTE OBDUCTA auf gnadenlose Art und Weise und werden nur am Ende des Tracks wieder tragend. „Im Dunst am ewigen Grab der Sonne“ erschafft dann wieder eine dunkle Atmosphäre und hat eine wabernde Dichte in sich, zu der die tiefen, klaren Vocals hervorragend passen.
NOCTE OBDUCTA sind mit diesem Album abermals eine Macht in Sachen fesselnder und spannungsgeladener Musik, die man förmlich in sich aufsaugen kann und die den Höre bei knapp 63 Minuten Laufzeit immer in seinen Bann zieht, was klare 9,5 von 10 Punkten bedeutet.