ALVIN LEE & MYLON LE FEVRE – On The Road To Freedom (Vinyl Re-Release)
VÖ: 13.11.15
(Repertoire Records)
Genre:
Rock/Blues/Folk
Homepage:
ALVIN LEE
ALVIN LEE Wiederveröffentlichung, Klappe, die Dritte (!) aus dem Hause Repertoire Records, das im November 2015 eine weitere Top Reproduktion aus dem Schaffensfundus von ALVIN LEE veröffentlichte, der sich 1973 mit Rock n' Roll-, Southern- und Gospelmusik-Ikone MYLON Le FEVRE zusammentat, um sich in vereinter Zusammenarbeit auf die Straße der Freiheit zu begeben. „On The Road To Freedom“ ist das beeindruckende Resultat eines aus gemeinsamer Co-Produktion heraus entstandenen genreübergreifendes Kleinod, welches im erlesenen Gatefold-Cover mit textbedruckter Innenseite im schweren 180 g Vinyl nun wieder zu erwerben ist. Das ungewöhnlich akustische Singer-Songer-Album entpuppt sich als abwechslungsreiche Angelegenheit. Der teils von folkigen Klängen beeinflusste durch verträumten Backgroundgesang überzeugende Titeltrack „On The Road To Freedom“ eröffnet ein kaum hoch genug zu schätzendes Genre-Perlchen, das als gelungenes Experiment eine bis heute gewaltige Entwicklung frühzeitig vorwegnahm. Statt von der bekannt rauen Blues-Seite zeigt sich der Meister des rockigen Blues zusammen mit Partner MILES Le FEVRE auf diesem rein auf Singer/Songwriter-Basis arrangierten Werk von seiner feinfühlig sanften Seite, woran der nachfolgende Akustik-Folk-Blues-Gourmetcocktail kaum ansatzweise den geringsten Zweifel aufkommen lässt. Das es nicht dauerhaft am Stück ruhig zu geht, dafür sorgt das rockige „Fallen Angel“, bei dieser lässig ins Gehör laufenden Nummer blitzt das gewohnt knackige Rock n' Blues-Flair aus frühen TEN YEARS AFTER-Tagen verstärkt auf, ehe „Funny“ hauchweise Country-Odeur verteilt, während „We Will Shine“ und „Carry My Load“ in tiefenentspanntem akustik Folkblues-Modus verweilen. „Lay Me Back“ und „Let Them Say What They Will“ hätten in punkto Dynamik inklusive seiner griffig bissigen Bluesmuster glatt aus der Feder von Southern Rock Urgesteinen wie LYNYRD SKYNYRD sein können. „I can't take it“ begibt sich auf den romantischen Pfad von Love, Peace & Happyness verbunden mit Freiheit und Abenteuer, „Riffin'“ fällt im spritzigen TEN YEARS AFTER-Schema saftig bluesrockend, in ausufernd beschwingter Lässigkeit groovend, herrlich schräg aus dem Rahmen, wie auch das nachfolgend Gospelrhythmen und -Gesang mit rockigen-Blueseruptionen kombinierende „Rockin' Til The Sun Goes Down“.
Fazit: „On The Road To Freedom“ besitzt alles, was ehrliche Blues-Rock Musik mit Folk gewürzt ausmacht, die aus künstlerischer Freiheit heraus geboren wurde. Auch wenn die Erstausgabe vom Original bereits 43 Jahre in der Vergangenheit zurückliegt, hat das virtuos vielseitig arrangierte, mit Finessenreichtum glänzende Gesamtwerk bis heute nichts von seinem urig relaxten Charme verloren. Dieses feine Gesamtwerk eignet sich als Alternatives Gegenstück zum JETHRO TULL-Waldromantik-Meilenstein „Songs from the Wood“, dem es in Sachen beschwingter Chilligkeit von der puren Leichtigkeit des Seins in freier Umgebung erzählend, fast ebenso wenig nachsteht.
Punkte: 8,5/10