MILAN POLAK - Straight


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VÖ: 20.04.07
(Lion Music)

Homepage:
www.milanpolak.com

Zugegeben, der Gag ist nicht schlecht: Ösi-Gitarrero Milan Polak benennt sein nunmehr drittes Solo-Album schlicht „Straight“, was im, äh, Adult-Entertainment-Sektor soviel wie „Hetero“ bedeutet. Der Zusatz ist durchaus wichtig, zeigt uns Polak bereits auf dem Frontcover seinen makellosen Oberkörper, der unter Umständen auf homosexuelle Tendenzen schließen ließe. Lassen wir das. Ganz so makellos und stark wie auf dem Foto zeigt sich der Österreicher musikalisch jedoch leider nicht. Milan Polak macht den gleichen Fehler, den schon viele seiner Gitarristen-Kollegen vor ihm gemacht haben. Nach seinen zwei Instrumentalscheiben „Dreamscapes“ und „Guitar Odyssey“ zuvor meint er nun, selbst singen zu müssen. Dabei macht er seine Sache beileibe nicht ganz so schlecht, allerdings bleibt sein Gesang leider weit hinter seinen gitarristischen Ansprüchen zurück. Er wirkt mit zunehmender Länge des Albums immer einschläfernder und eintöniger, und so will eigentlich kein Song wirklich zünden oder hängen bleiben. Das schmerzt umso mehr, als dass die Ansätze wahrlich schlicht gut sind. Irgendwo in der Schnittmenge zwischen Richie Kotzen und Stevie Salas (die beide gleichsam gut ausschauen, aber bedeutend besser singen können!), zwischen klassischem Bluesrock und einer Prise Funk weiß sich Milan Polak durchaus gekonnt zu behaupten. Hätte sich der Gute zusätzlich zu seinem ansonsten beeindruckenden Line up, mit beispielsweise John Macaluso (ua. Malmsteen, Ark) an den Drums oder Randy Coven (u. a. Malmsteen, Vai, Holy Mother) am Bass auch einen ebenbürtigen Sangesbarden gesucht, hätte diese Scheibe ein richtiger Kracher werden können. So allerdings ist „Straight“ leider irgendwann einfach nur zu Ende, und es bleibt ein „nicht schlecht“ stehen.

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