ICARUS WITCH - Songs For The Lost

Italien bzw. das Label Cruz Del Sur mausert sich so langsam zur Heimat für traditionelle Metal Bands aus Amerika. Fanden bereits Combos wie Slough Feg, Ignitor oder Pharaoh dort ihr zu Hause, so jetzt auch Icarus Witch, die für ihren Debüt Longplayer „Capture The Magic“ noch bei Remedy unter Vertrag standen. Nicht nur diese Neuerung haben die Mannen aus Pennsylvania zu vermelden, sondern mit Quinn Lucas gleich auch noch einen zweiten Gitarristen verpflichtet und an den Kesseln J C Dwyer durch Eric Klinger ersetzt. „Songs For The Lost“ ist für mich selbst der erste Berührungspunkt mit den Amis und ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass der nicht schlecht ausgefallen ist. Die gut 46-minütige Playtime gestaltet sich recht kurzweilig und beginnt mit „Out for Blood“, einem straight nach vorne gehenden Heavy Song, bei dem Frontmann Matthew Bizilia etwas an David Wayne (Metal Church) erinnert. Musikalisch bewegt man sich in einer Schnittmenge aus vorgenannter Band, Helstar, Liege Lord, gepaart mit ein wenig Maiden angehauchten Gitarren, was gerade bei „Written In The Stars“ deutlich wird. Ein mit leichter Black Sabbath-Grundstimmung behaftetes „The Sky Is Falling“ zeigt ebenso wie „Nature Of The Beast“, dass man es sehr wohl schafft abwechslungsreich, ja fast schon doomig zu agieren, ohne die eingeschlagene straighte Line zu verlassen. Nicht unerwähnt sollte das Def Leppard Cover „Mirror, Mirror“ bleiben, das Bizilia zusammen mit Joe Lynn Turner eingesungen hat, bei dem gesanglich beide nicht weit auseinander liegen oder das an Geoff Tate und Queensryche erinnernde „Devil’s Hour“. Alles in allem eine sich über 10 Tracks streckend, durchgängig runde Angelegenheit, die nicht nur was für Puristen sein sollte.