TOTENMOND - Der Letzte Mond VOr Dem Beil
VÖ: 19.08.2016
(Massacre Records)
Style: Crust, Doom, Punk
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TOTENMOND
TOTENMOND haben acht Jahre Pause gemacht, aber die merkt man ihnen nicht an, sofort mit dem Opener „Die Entheiligung des blasphemischen Josef und der ewige Regen“ lässt das Trio eine gewisse Grundspannung beim Hörer aufkommen, die Vögel zwitschern, es donnter aus dem Hintergrund und nur langsam werden dazu ein paar leicht hypnotisch wirkende Riffs platziert, aus denen dann Sänger / Gitarrist Pazzer einen wütenden Batzen aufsteigen lässt und gegen Ende der Donnerhall auch hervorragend passt. Beim darauf folgenden „Hölle mit Hof“ sind die Vocals zu Beginn verzerrt, doch wenn die der Song dann flott und punkig angehaucht abgeht, ist Pazzer wieder völlig auf negativ und depressiv eingestellt, wozu der provokative Text auch hervorragend passt. Bei vielen Passagen in „Blut auf Krank“ ist hier nur der Bass von Senf und die Drums von S.E. Senz im Vordergrund, was einen gewaltigen Groove verspricht und der bleibt auch, wenn Pazzer mit seinem Organ und der Klampfe einsteigt. Bei der „Kehrwoche“ sind viele doomige, kriechende und sterile Parts vorhanden, die mächtig aufs Gemüt drücken und nur gelegentlich lässt Pazzer seine angepisste Art raus, während „Tötet den König“ auf seine ganz spezielle Art einen eingängige, aber auch harte Art an sich hat. Mit „Zu den Waffen“ wird es gemischt, denn auf der einen Seite ist die drückende TOTENMOND Ader am pulsieren, auf der anderen geht es mitunter auch gerne mal flott und richtig Arsch tretend zur Sache und die eingeflochtenen Samples passen haargenau. Musikalisch ist „Fort von Gott“ sehr vertrackt und technisch gespielt, in Sachen Gesang bleibt Pazzer seiner aggressiven, angepissten Art und die macht es am Ende auch aus, dass TOTENMOND diese negative Ausstrahlung in Szene setzen können. Der „Giftköder“ ist fast durchgehend eine bedrohlich kriechende Nummer, nur gegen Ende kommen dank der Double Bass auch wuchtige Elemente hinzu, so dass man nicht total in den negativen Sog gezogen wird und danach singen TOTENMOND sogar englisch, denn mit „Into the Fire“ steht ein Deep Purple Cover an, dass in der schleppenden TOTENMOND Art richtig steril und gewollt monoton strahlt. Am Ende steht dann „Die Salbung“ als Outro an und das wirkt auch so richtig bösartig.
TOTENMOND kommen gestärkt aus ihrer Pause zurück und sind so heftig wie immer und so macht das auch klar 8,2 von 10 Punkten.