CELTICA - Steamphonia
VÖ: 23.09.16
(Stingdependent Records)
Style: Pipes Rock
Homepage:
CELTICA
Kritik:
Wenn eine Band ihr bereits viertes Album veröffentlich, wird man ja schon ein wenig hellhörig. Bisher waren mir die Jungs und Mädels von Celtica nämlich völlig unbekannt. Dies dürfte maßgeblich daran liegen, dass man hier reinen symphonischen Instrumentalrock spielt und gänzlich auf einen Sänger verzichtet. Der erste Eindruck verblüfft. Die Produktion ist nicht von schlechten Eltern. Kraftvoll pumpen die tief gestimmten Gitarren ins Ohr, die hier fast ausschließlich für den harten wie rhythmischen Background stehen. Leadführend sind meist nur Dudelsack, Violine und die ausgesprochen fein arrangierten Symphonie-Orchesterparts. Die auf Steampunk getrimmte Band versucht hier zwar eine ganz neue Ecke der Musik zu erobern, ist schlussendlich aber doch im Bereich symphonic Metal / Mittelalterrock einzuordnen. Was also zählt sind die fein abgestimmten Arrangements der einzelnen Instrumente, die einen Sänger ersetzen müssen. Und Hut ab: Hier hat man ein feines Säcklein geschnürt indem man (schließt man das Intro aus) 13 sehr abwechslungsreiche und vor allem sehr kraftvolle Songs strickt, die sich sowohl durch Inhalt als auch von Genre (Irish Folk, Metal, Klassik, Mitelalter) sehr variabel unterscheiden. Wie bereits oben erwähnt rockt die Produktion und ich frage mich bereits jetzt, warum man sich auf diversen Mittelalter Rock Veranstaltungen mit echten Kackbands herumschlagen muss, wenn es einen Hochkaräter wie Celtica gibt. Wer instrumentale Musik mag ist hier definitiv goldrichtig. Auch Freunde des modernen Mittelalter Rock kommen hier bestimmt voll auf ihre Kosten. Das einzige was an diesem superben Album ein wenig stört ist, dass man ab und an doch gerne einen Sänger hätte, der kurzzeitig die Eintönigkeit der Instrumente eine wenig durchbricht. Denn die instrumentale Melodieführung schränkt den Genuss oder das ständige Hintereinanderhören der Songs doch ein wenig ein. Sei es drum. Mögt ihr es episch, kraftvoll und verspielt? Steht ihr auf keltische wie klassische Einflüsse? Dann seid ihr hier genau richtig. Highland-Rock einmal nicht aus der Retorte. 7,5 von 10 Punkte.