THE DEVILS REJECTS (TDR) – Through Hard Times

09 tdr

VÖ: bereits erschienen
(Noise & Harmony Records)

Style: Heavy Metal / Stoner Rock

Homepage:
THE DEVILS REJECTS (TDR)

Endlich wieder Zeit für ein Stoner-Album. THE DEVILS REJECTS in Kurzform: TDR heißt die zu reviewende Combo, die u. a. im Vorprogramm der BLUES PILLS und THE MUGGS auftrat. TDR spielen vielseitigen Stoner-Heavy Metal den sie auch als Southern Groovemetal bezeichnen, mit rotzig verwaschener Straßenkante und machen selbst vor gewagten Experimenten nicht Halt. Jeder Song unterscheidet sich vom nächsten, statt ellenlange Riemen aufzutischen, haben TDR die Kurzform gewählt, was dem Album entgegenkommt. Deuteten die Österreicher mit ihrer 2014 veröffentlichten EP „Heading For The Sun“ an, das bald etwas nach kommen würde, ist es nun soweit. Dabei geht der Alpenlandfünfer genauso schräg, heavy versiert mit reichlich Streetfaktor ausgestattet zu Werke, wie die starke Konkurrenz im Stonerbereich aus Übersee, Italien und Polen. Geht der Einleitungstrack Paradise zunächst fett heavy Groove rockend in die Vollen, unternimmt „Fake Philosophy“ bei genauem Hinhören leichte Ausflüge in den Hardcore-Thrash-Sektor. „Raise Your Flags“ garantiert heftige Rock n' Roll-Ausbrüche umrahmt von schleppender Schwermut. „Finding Just The Answer“ schwadroniert zwischen Hard und Stonerrock veredelt durch eine herrlich dem Original nahe kommende SUICIDAL TENDENCIES-Affinität, die kompromisslos auf die Fresse geht. Schwerblütig harte Gitarrenriffs, eine sicher aufspielende Rhythmussektion, abwechslungsreich spannender Songaufbau und ein variabler zwischen bärbeissigem Timbe und heißerem Gebrüll wechselnder Gesang zählen zu den Hauptmerkmalen eines Acht-Tracklings, der zwischen druckvoller Heavyness, Tiefgang und aussagekräftig lyrischen Statements hin und her pendelt. „Plundet Reality“ besitzt neben schwerer Stonerschlagseite auch ein Stück weit Punkflair, das mit heroischem Streetfighter-Pathos inklusive gesprochenem Part versehen ist, wobei nicht nur der Gesang von Shouter Wellna erneut 'Cyko Miko' dem exzessiven Rampenkönig Mike Muir, Frontmann der besten Crossover/Thrash-Kapelle aller Zeiten, - (SUICIDAL TENDENCIES!) - stellenweise sogar extrem nahe kommt, was dem Silbertaler dicken Sympathiebonus beschert.

Sich in melancholischer Schwermut verlierende Instrumentale („Deep Waters“ und „Aftermath“) besitzen dank greifendem Atmosphärenfaktor ebenso ihren Reiz wie bei allen gesungenen Stücken. Im Geiste zur nächsten Trucker-Bar irgendwo inmitten der Wüste teleportiert, bietet sich folgendes Bild: Harte Kerle, schwere Motorräder, sexy Bedienungen in Rock und Hotpants, auf dem Tresen stehen Whisky und Bier fette Steaks liegen auf dem Teller in der Juke Box läuft brodelnde Heavy Stoner-Mucke im Stile von THE DEVILS REJECTS. „Through Hard Times“ ist auch so eine richtig schwere, zunächst den Pfad schleppender Slo-Mo-Trägheit betretende, danach in fließende Rhythmus-Dynamik umschaltende zum Schluß ordentlich Fahrt aufnehmende Stonerwalze.

Fazit: Kraftvoll variabler Stoner Metal mit coolem Drive plus rauer Kick Ass-Attitüde gefasst in flexibler Schattierung, der sich für Heavy Metal und Stonerrockfans nahezu empfiehlt! 8/10

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