DARK FOREST – Beyond The Vail
VÖ: 26.08.2016
(Cruz del Sur Music)
Style: Folk / Heavy / Power Metal
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DARK FOREST
Englands beste Folk-Heavy Metalband seit langem heißt für mich nicht erst seit gestern definitiv ohne Wenn und Aber: DARK FOREST. Was ATLANTEAN KODEX für den Epic-Metal-Bereich bedeuten, sind DARK FOREST auf dem Folk-Metal-Sektor. Lieferten ihre Landsleute WYTCH HAZEL (bei denen Josh Winnard bis 2013 selbst als Sänger und Gitarrist aktiv war) bereits eine von feinfühligem Inselfolk-Spirit mit reichlich Pathos beseelte 9 Punkte Epic-Metal-Glanzleistung ab, stehen DARK FOREST mit ihrem gewaltigen Feuerwerk hymnenhaften Folk-Metals kaum hinterher. DARK FOREST gehen aufgrund zügiger stark Powermetal ausgerichteter Basis flotter, gut eine Spur heavyer zu Werke als ihre deutlich mehr das gediegenere Hardrock bis Heavy Metal-Feld beackernden Landsleute WYTCH HAZEL. Nachdenklich ins ruhige abschweifende Parts sind auf dem vierten vielleicht besten DARK FOREST-Longplayer zwar vorhanden, jedoch gegenüber nahtlos ineinander fließender Melodievielfalt deutlich in der Minderheit. Mit jedem weiteren Durchlauf öffnen sich zunehmend mehr Feinheiten eines ungeheuer vielschichtigen Tonträgers. DARK FOREST haben ihr ultimatives Meisterwerk auf den Tisch gelegt. Gesangstechnisch toppt Sänger Josh Winnard die tollen Vorgängeralben erneut. Das inhaltlich hochwertige irgendwo zwischen Lebenslust und Melancholie balancierende Songwriting inklusive griffiger Melodielinien verbunden mit feinfühliger Twin-Gitarrenharmonie-Varianz (das Gitarristen-Duo Horton/Jenkins brilliert auf höchstem Weltklasse-Niveau!) ist so unwiderstehlich, das es zwingend zum inbrünstig Mitsingen auffordert,wobei das auf 'Beyond The Vail' verarbeitete Songmaterial an fließender Dynamik, Melodie und Variabilität verbunden mit geschmeidiger Eleganz nicht mehr zu übertreffen ist. Jeder Song quillt vor bezauberndem Natur-Folk-Spirit über; Melodic-Folk-Bonbons wie „When The Arrows Fall“, das von Flötenklängen bereicherte Titelstück „Beyond The Vail“, mediviale Akustikzwischenspiele („Lunantishee“) oder die Barden-Weise „Earthbound“ erzeugen mächtig Gänsehaut, den Hörer mystischer Folk-Klänge fesselnd in ihren Bann ziehend. Majestätisch legt fällt die Herbstkrone über's Land, die wilde Jagd („Wild Hunt“) (inklusive schönem Marsch-Intro) beginnt, kräftig brennt die unsterbliche Flamme von Tod und Wiedergeburt („The Undying Flame“) entzündet von den Hüterinnen Brigidas im Herzen von Mutter Natur, während kontinentale Traditionslehren des Volkes Seele vereinen. „The Lore of The Land“ sorgt für einen fast vierzehn Minuten den Kreis schließenden Monumental-Ausklang, dessen Echo mächtig nachhallt, und ich bekomme den süchtig machenden Ohrwurm „Earthbound“ gar nicht mehr aus dem Kopf...
Fazit: Zeitlos magisches Folk-Mythen-Elixier beseelt von bündelweise IRON MAIDEN-Harmonien für Fans von ATLANTEAN KODEX-,(älteren) BLIND GUARDIAN, WYTCH HAZEL und SKYCLAD. Unanfechtbare 9,5 Punkte von 10 für d a s Folk-Metal-Highlight des Jahres.