IRON FIRE – Among The Dead

VÖ: 16.09.16
(Crime Records)

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IRON FIRE

Style: Heavy/Progressive/Power/Thrash

IRON FIRE - Dänemarks meist verkaufende Powermetalband? Laut Infoblatt mag das vielleicht auch so sein. Verkaufszahlen (ekliges Wort!) sind Schall und Rauch, das einzige was bezüglich musikalischen Inhaltes zählt, ist Qualität. IRON FIRE allein auf die Schublade 'Powermetal' zu reduzieren, wird dieser Combo kaum ansatzweise gerecht, zumal sich ab dem 2012er „Vojage of the Damned“-Album herauskristallisierte, das IRON FIRE wie so viele Dänencombos, (u. a. PYRAMAZE, WUTHERING HAZE, MANTICORA) die neben anderen Elementen auch Powermetal-Einflüsse in ihrem Stil verarbeiten gegenwärtig nicht mehr zu den reinen Powermetal-Formationen gezählt werden, obwohl sie ihre Neigung zum Powermetal beibehalten haben. Seit ihrer erfolgten Gründung im Jahr 1995 bewegte sich die Dänen-Crew 17 Jahre auf klassischem Heavy Metal-Terrain mit optisch plus inhaltlich ausgerichteter True Metal-Thematik einschließlich Powermetalanteil. Qualitativ betrachtet, gehören IRON FIRE zweifellos zu den stärksten Legoland-Exporten. Das beweist das von Martin Steene geführte Band Line Up mit Studioalbum Nummer 8 auf gewohnt stabile, nicht immer jedem gefallen müssender Weise.

Gleich zu Beginn im Titeltrack „Among The Dead“ zeigen sich alle auf dem letzten Stand von 2012 enthaltenen Trademarks, wobei es erneut sauber gelingt Progressiveanteile, rasantenHeavy/ Powermetal und harrsche Thrashattacken in fesselnder Weise zu verknüpfen. An mancher Stelle gesellen   sich Tempo drosselnd  epische Parts hinzu, obgleich das Hauptgewicht aller Stücke auf kauzig von abrupten Rhythmus-Tempowechseln zeitweise in      der Schnittmenge simpel rollender Grooves, verschachtelten Progressive-Vorhängen, wechselhafter Hochtonstimmfrequenz und kehlig rauer Gesangsvariation (wobei manches Mal auch James Hetfield-Stimmvolumen durchsickert) sowie wuchtig derb in den Thrashsektor tendierender Schlagseite der inhaltlichen Thematik folgenden Kompositionen liegt. Weitere Kreativ Prog/Power-Eruptionen mit zwischenzeitlichem Hang zum Thrash-Metal vom   Typ „Hammer of the Gods“, „Tornado of Sickness“ „Ghost From The Past“ oder „When The Lights Go Out“ lassen diese Entwicklung ebenso deutlich erkennen. Nein, die Lichter gehen für IRON FIRE nicht aus, dafür ist die versierte Dänen-Crew technisch viel zu beschlagen, was ein unorthodoxes stellenweise gewöhnungsbedürftiges Cover des METALLICA-Klassikers „For Whom The Bells“ im typischen IRON FIRE-Stil mit orchestralem Geigenanstrich verziert, deutlich belegt. Wer hier laut schreit, dem Silberling würde der Biss fehlen, sollte sich mehr Zeit und Muse nehmen, das Album genauer anhören. „Among The Dead“ pendelt sich irgendwo zwischen den zwei letzten Longplayern „Metalmorphosized“ und „Vojage of the Damned“ in der Zeitspanne  um 2010 – 2012 ein, womit die treu ergebene IRON FIRE-Fangemeinde dem aktuellen Output „Among The Dead“ gespannt entgegen sehen darf. 8/10