LEGION - War Beast
VÖ: 30.09.2016
(Pure Steel Records)
Style: US Metal
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LEGION
Elf Jahre liegt das 2005er Legion-Debüt „Shadow of the King“ bereits zurück. Am 30. September 2016 präsentieren die US-Metaller LEGION mit neuem Sänger Ralph Gibbons endlich den sehnsüchtig erhofften Nachfolger. - Und was für einen! DIO/RAINBOW-Anteile sind keine mehr vorhanden, dafür knallen LEGION ihrer Hörerschaft fetten US-Metal, dessen Feeling an gestandene Firmen von Kaliber LIZZY BORDEN, RIOT, VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH heran reicht mit ureigenem Wiedererkennungswert plus minimalem Hauch Euro-Metal vor den Latz, der sich absolut gewaschen hat. Die Adamo-Brüder leisten traumhafte Gitarrenarbeit auf oberstem Topniveau: Rasante Gitarrenduelle, packende Twingitarrenharmonien, gnadenlos killende Hooks, massig Power, zauberhaft epische Passagen, denen jede Menge purer Heavy Metalspirit reinster Form innewohnt, so mag ich klassischen US-Metal! Ralph Gibbons der seinem starken Vorgänger gesanglich keineswegs ähnlich klingt, sondern seine völlig eigene Identität besitzt, beherrscht sämtliche Hochton-Gesangsfacetten, inklusive durch Mark und Bein gehender Hochton-Schreie, macht stellenweise auch vor King Diamond nicht halt, das Rob Halford-Gesangs-Alphabeth beherrscht der Mann genauso mühelos aus dem FF. Arthur Maglio und John Soden bilden als Rhythmussektion an Bass und Schlagzeug ein perfekt mannschaftsdienlich harmonierendes Team.
Hymnenpowerstoff zum kräftig Fausballen, massiv Mähneschütteln einschließlich demonstrativ Hörnergabel zeigen, der Prägung „On The Pale Horse“, „Gypsy Dance“ oder „Stand and Fight“ befindet sich auf 'Warbeast' zur Genüge, insgesamt 8 x. Bei den knietief unter die Haut gehenden Schmachtfetzen „When Live and Spirit Divide“ und „Luna“ ist eimerweise Gänsehaut garantiert, während das „War Beast“ seine mächtig scharfen Krallen ausfahrend für tränende Augen sorgt.
- Wie endgeil den Hörer heftig rasant an den Eingeweiden packend kann Oldschool-US-Metal ungeschliffenster Form sein?!? Orientalisch gefärbte Schwermut verteilt der Stampfer „Bricks of Egypt“; Songaufbau einschließlich Gesang erinnern gelegentlich an langsamere RIOT-Stücke aus den 80ern. Hell Yeah! Was für ein amtliches US-Metalbrett (!), eigentlich müsste dieser Silberling als fettes 9,5/10 Punkte Werk durchgehen, wenn dem nicht die etwas schwachbrüstig auf Mid90er getrimmte Produktion im Wege stünde, ansonsten haben LEGION einen US-Metal-Hammer wie aus dem Lehrbuch veröffentlicht, der in nächster Zeit für Daurrotation im CD-Player sorgt.
Fazit: Grandioser US-Metal epischen Volumens mit reichlich magischem Spirit ohne Schnörkel für's eingeschworene Fan-Klientel. - Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt. 9/10