HAIR OF THE DOG - The Sirens Song

10 hairofthedog

VÖ: 14.10.2016
(Kozmik Artifactz)

Style: Classic Rock

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HAIR OF THE DOG

Gut Ding will Weile haben, ein Motto, das auf die Schotten HAIR OF THE DOG zutrifft, wie der Allerwerteste auf den Deckel. Nach ihrer selbst betitelten 2014er-Hair of the Dog-EP (und ja, es gab in den 90ern eine US-Rockband selbiger Namensgebung, die ist hier nicht gemeint), legt das Trio nun sein erstes für die weitere Karriere wegweisendes Longplay-Album nach. HAIR OF THE DOG mixen einen auf klassischem 70er-Jahre Hardrockfundament gebrauten Cocktail, der sich knietief in Schnittmenge von LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, NAZARETH, THE DOORS, JIMI HENDRIX, BLUE ÖYSTER CULT, DEEP PURPLE & Konsorten wiedertrifft. „Into The Storm“ wartet zum Auftakt gleich mit kraftvollen Riffkaskaden von druckvoll präzisem Schlagzeugspiel vorwärts getrieben auf, „You Soft Spoken Thing“ dröhnt zunächst in ähnlich sattem Groove, ehe gediegene Psychedelicanteile der häufig kraftvollen Dynamik ein wenig mildernd entgegenwirken, wobei des öfteren auch ein starkes Bluesfaible durchscheint. Sänger/Gitarrist Adam Holt variiert seinen rauen Gesang wechselweise geschickt zwischen klagend-pathetisch und energisch brüllend. Das es dem Trio darüber hinaus nicht im geringsten schwer fällt, locker mal einige Gänge runter zuschalten, zeigt sich bei „Weary Bones“, das zum Ende hin beschwingt seinen Rhythmus findet und zusätzlich durch schöne Leadsolipassagen aufgewertet wird. „Gypsy Eyes“ klingt wie eine reizvoll umgesetzte DEEP PURPLE trifft DOORS und JIMI HENDRIX-Jamsession. Mystisch-verschroben schält sich „My Only Home“ im schleppend gedehntem Groove aus den Boxen. „Wage with the Devil“ basierend auf pfundschwerer Gitarrenriffästhetik wirft alle Trademarks inklusive gediegenem bei genauerem Hinhören sogar auszumachenden Soul- und Bluesanteil in einen Topf, während man sich das Beste gipfelnd im spannenden Mystik-Melancholik-Groove-Psychedelic-Rock-Zweiteiler „The Siren's Song“ Pt. 1 und 2 für's hochkarätige Schlußfinale aufgehoben hat.

Ein sehr schön gestaltetes, optisch effektiv ins Auge fallendes Coverartwork mit Harfespielender Muse und Rabe rundet das gelungene Debüt des begabten schottischen Trios gelungenermaßen ab.

Ergo: Anhänger starker classic Rockacts jüngeren Datums, die ihrem ureigenen Sound fesselnden Psychdelic- Blues-Rockanteil hinzufügen, wie den BLUES PILLS, LONELY CAMEL oder THE VINTAGE CARAVAN sollten „The Siren's Song“ einem dringenden Hörtest unterziehen! 8,5/10