POLTERGEIST - Back To Haunt
VÖ: 21.10.2016
(Pure Steel Records)
Style: Thrash Metal
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POLTERGEIST
Ende der 80'er / Anfang der 90'er hatten POLTERGEIST drei geile Scheiben am Start, die heute jedem Thrash Fan geläufig sind, schade nur, dass danach Schluss war und man eigentlich kaum noch Hoffnung auf ein Comeback hatte. Doch mit einigen Live Shows waren POLTERGEIST wieder ein Gesprächsthema und so durfte man doch schon insgeheim hoffen, dass auch wieder eine neue Platte kommt, die nun auch endlich vorliegt.
Und was soll man sagen, POLTERGEIST sind so klasse wie früher, der melodische Thrash wie im Opener und Titelstück zieht mich sofort in seinen Bann. Die Riffs werden von heavy über melodisch bis fordernd und geil treibend gezockt, die Drums powern ohne Ende, der Bass wummert und Sänger Andrè Grieder hat mächtig Feuer in seinem Organ. Bei „Gone and Forgotten“ gibt es speedige Thrash Salven, die dann in mächtige Mid Tempo Power mit rassigem Gitarrenspiel versehen sind und man nix anderes als begeistert sein kann. Auch „Patterns in the Sky“ schleudert flotten Thrash aus den Boxen, die Klampfen sägen herrlich wie feurige Salven, die Soli sind eine wahre Pracht und neben den nach vorne preschenden Drums ist es vor allem Ralf Winzer Garcia am Bass, der es ordentlich rumpeln lässt. Neben den massiven Riffs und dem frühen Solo ist es bei „And So It Has Begun“ besonders die Double Bass, die anständig rollt, doch danach kriegt der verspielt wirkende Song eine klare Ami Schlagseite und danach lassen es POLTERGEIST erneut flott „poltern“. „When the Ships Arrive“ geht geradlinig nach vorne und der Mix aus treibender Härte und powerndem Mid Tempo macht einfach Laune und hat auch noch genug Passagen inne, die man herrlich mit shouten kann. „The Pillars of Creation“ ist ein ganz außergewöhnlicher Song, denn hier sind die Schweizer zum ersten Mal so richtig schleppend, gehen in vertrackten und groovenden Thrash über, der mich mit seiner leicht melancholischen Art hin und wieder an Depressive Age erinnert. Doch danach soll es wieder geradliniger werden, „Faith Is Gone“ treibt einfach nur cool und fett aus den Boxen, hat genau diesen kickenden Drive, den ich so mag und da kann man sofort das Haupthaar kreisen lassen. In seiner Art klingt das vertrackt und Break lastige „Flee from Today“ total befremdend, doch durch die Auflockerungen in Form von groovenden Parts und ein paar Melodien im Gesang wird das Stück dann doch etwas offener. In „Shell Beach“ wird dieses leicht frickelige Spiel noch etwas beibehalten, doch bei aller Verspieltheit lassen POLTERGEIST und auch hier mächtig harte Mucke genießen und über so viel Abwechslung in den Songs kann man sich nur freuen. Anfänglich ist „Beyond the Realms of Time“ richtig sanft gehalten und präsentiert uns weiche Klänge, doch nach und nach werden die Riffs melodischer, bis sie dann total auf Thrash gestellt werden und bei dieser Nummer kommt der Begriff Melodic Thrash wieder perfekt ins Spiel. Auch der Bonus Track „A Distant Knowledge“ zeigt eindrucksvoll die Spielfreude und das geile Songwriting von POLTERGEIST, so dass hier 9 von 10 Punkten ganz klar drin sind.