HAIL SPIRIT NOIR - Mayhem in Blue

VÖ: 28.10.16
(Dark Essence Records/Soulfood)

Style: Psychedelic Progressive Black Metal

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HAIL SPIRIT NOIR

Ihren dritten vollständigen Longplayer servieren die griechischen Psychedelic Blackmetal-Progster HAIL SPIRIT NOIR zur kalten Jahreszeit in Form eines Sechstracklings. Höre ich schon beim Eröffnungstrack sogleich eine abgedrehtere Version alter MOONSPELL die auf ROTTING CHRIST treffen und sich mit 90er-Black Metal der zweiten Welle sprich MAYHEM, EMPEROR und frühen SATYRICON verbinden heraus,  ändert sich diese Bild schlagartig bei „Mayhem in Blue“ wechselt Theoharis zwischen Klargesang und heißerem Blackmetalgekeife. Wie auch immer, das Ding hat zum einen viel Hang zu progressiven Elementen, vermischt sich mit geheimnisvoll orientalischen Keyboardsilhouetten umgeben von einer Aura fast schon einer rituellen Prozession gleichkommenden Finsternis, zum anderen besitzen alle Tracks mitreißend arrangierte, so tief ins Blut gehende Grooves, das sie trotz aller Schwerblütigkeit den Hörer im richtigen Moment aus seiner Lethargie herausreißen.„Riders To Utopia“ hat getränkt in deftige Heavy Grooves starken Hang zum Dramaturgischen einschließlich unverhohlen diabolischem Unterton, was Parallelen zu einer deutlich fieseren Variante von JESS AND THE ANCIENT ONES aufwirft. Bei den Griechen HAIL SPIRIT NOIR besitzen kompliziert verschachtelte Klangmonumente Struktur. Der mit fast elf Minuten längste Track „Lost in Satan's Charms“ erzeugt Atmosphäre, die an einen Rummelplatz erinnert, auf dem seltsame Dinge vor sich gehen, wie aus einem Steven King-Horrorfilm entnommen. Theoharis kombiniert harrsche Blackmetalshouts mit emotionell die Seele fesselndem Darkwave Gesang, der verstärkt an klassische Gründercombos wie SISTERS OF MERCY oder JOY DIVISION erinnert. „The Cannibal Tribe Came from The Sea“ und das sich in schwerblütiger Sehnsucht suhlende „How To Fly in Blackness“ komplettieren den Gesamteindruck. Dieses Album verlangt viel Geduld, ein großes Maß an Toleranz und offenbart sich erst richtig, je öfter es im Playerschacht rotiert. HAIL SPIRIT NOIR erzeugen ein stetigen Schwankungen unterworfenes Zerrbild aus Melancholie, Beklemmung, Frustration, Verstörung, tief versteckten Hoffnungen, Träumen, Ängsten und Sehnsüchten, umgeben von intensiven Dunst bizarrer Geisterlandschaften.

Fazit: Empfehlenswerter Düsterpsychedelic-Progblackmetal-Cocktail für Anhängerschaften von ROTTING CHRIST, MOONSPELL, MAYHEM, EMPEROR oder SATYRICON. 8,5/10

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