GRAVE DIGGER – Healed By Metal
VÖ: 13.01.17
(Napalm Records)
Style: Heavy Metal
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GRAVE DIGGER
Kompakter produziert, heavier riffend nahezu metallischer wie nie zuvor, zählen GRAVE DIGGER seit mindestens mehr als zwei gefühlten Dekaden zur Speerspitze des Teutonenstahls hierzulande. Den Grund dafür liefert der neue Studiorelease des nordrhein-westfälischen Totengräberfünfers „Healed by Metal.“Mächtig heavy, ohne irgendwelchen Bombast beginnt der 18. Longplayer der konstant sich treu gebliebenen Teutonenstahl-Institution GRAVE DIGGER. „Healed by Metal“ ist solch eine jeden Zweifel im Handumdrehen beseitigende Stampf-Hammerhymne, die man sofort beim ersten Riffakkord einer gigantisch über den Kopf des Hörers hereinbrechend rollenden Welle lieben muss! GRAVE DIGGER melden sich eindrucksvoll an der Schwermetallfront zurück, und zwar kompromissloser denn je! Auf unnötigen Bombast wurde nahezu komplett verzichtet, dafür sind wieder alle Trademarks des Totengräbers vorhanden, wie sie sich der treue Teutonenstahlfan generell am liebsten wünscht. „When The Night Falls“, „Lawbreaker“, „The Hangman's Eye“ und das Totengräber-Evangelium „Halleluja“ gehen als zentnerfett produzierte Heavy/Powermetal-Riffkracher bewährten Strickmusters mit wuchtigem Drive durch, die an beste GRAVE DIGGER-Glanztage zur Heart of Darkness/Tunes of War/Knights of the Cross-Ära erinnern. Das die Totengräber-Truppe oft einschließlich kraftvoller Backingvocals bis ans pure Limit des Machbaren geht, es Gitarrentechnisch so heftig wie seit langem nicht mehr röhren lässt, macht „Healed By Metal“ extrem sympathisch, das von meiner Warte zu den besten Alben der Bandgeschichte gehört. „Free Forever“ brilliert mit schneidender ACCEPT/JUDAS PRIEST/SAXON-Riffdynamik. Gerade die Grundriffstruktur von SAXON - „Solid Ball of Rock“ kristallisiert sich erkennbar heraus. Zwar kommt bis auf den Abschlußtrack kein Stück über die 4-Minuten-Marke hinaus, muss es auch nicht, wenn Heavyness so intensiv arschtight kompakt auf den Punkt gebracht wird. Packende Up-Tempo -Smasher wie „Call for War“ oder „Kill Ritual“ gibt’s auch, da werden zentnerschwer drückend bis unter die Decke hallende Riffbreitseiten ausgeschenkt, die Leadgitarre explodiert förmlich, sattes Powerdrumming sorgt für mächtig Dampf, lediglich bei „The Ten Commandments of Metal“ könnte der Schlagzeugsound noch etwas mehr Wucht vertragen. Mit dem Tod um die Wette lachen können GRAVE DIGGER bei der 5:15-Minuten Stampfhymne „Laughing with the Dead“ auch, - wie oft schon wurde die Totengräber-Crew von ahnungslosen Trittbrettfahrern, Pseudometallern und Trendreitern totgesagt... und kehrte immer wieder geheilt durch METAL auf's Neue zurück! In diesem Sinne passt der Albumtitel geradezu sprichwörtlich wie die geballte Faust auf's Auge. Chris Boltendahl shoutet auf „Healed By Metal“ einen Zacken aggressiver, zugleich kontrollierter, mit deutlich mehr Charisma als auf dem keineswegs schwachen Vorgänger „Return of the Reaper“, es gelingt ihm großartig mit den zentnerfett drückenden Gitarren und treibenden Drumming gesanglich Schritt zu halten, was sich bei solch massiver Soundwand oft als schwierig herausstellt.
Fazit: GRAVE DIGGER haben ein vor Dynamik geradezu strotzendes Gesamtwerk eingespielt, was umso bemerkenswerter ist, da die Band vor 33 Jahren, genauer im Jahr 1984 mit „Heavy Metal Breakdown“ ihr Debüt gab. „Healed by Metal“ ist ein pralles Hammerscheibchen geworden, (der Hymnenfaktor so groß wie lange nicht mehr), das den Geist ungeschliffen-puren Teutonenstahls mit urwüchsig massiv gebündelter Kraft zurück in die Herzen der Fans bringt. Starkes Teil von den Grabschauflern! 8,75/10.