VICTORIUS – Heart Of The Phoenix
VÖ: 13.01.2017
(Massacre Records)
Style: Power Metal
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VICTORIUS
Auf dem vierten Streich des begabten deutschen Powermetalfünfers VICTORIUS hält der Inhalt positivermaßen, was der Name verspricht. Packende Melodieführung, fettes Riffing, Songstrukturen hymnenhaft-epischen Zuschnitts verbunden mit erfrischend geballter Dynamik womit alles geboten wird, was herzhaft kräftig mitreißenden Powermetal ausmacht. Knallige Doublebassdrums, rasant-fetzige Power-Speedattacken, krachend spritzige Riffs, ausdrucksstarker Hochton-Klargesang mit eigener Stilnote jedoch manchmal auch an die ein oder andere Genregröße wie HAMMERFALL-Shouter Joacim Cans erinnernder Nuance von David Bassin, der keineswegs abgekupfert wirkt, sondern sein individuelles Muster beibehält lauten die sich wie ein roter Faden durch die alle elf Tracks ziehenden Stärken dieser Scheiblette. Je länger sich dieser mit epischem Fantasyeinfluß nur so um sich werfende Silberling im CD-Playerschacht dreht, desto mehr kommen mir Namen FREEDOM CALL, GLORYFUL und HAMMERFALL in den Sinn, egal ob es sich um durch catchy Refrains sowie kernige Groovelines bestechende Melodic-Kracher feinen Zuschnitts zwischen satten Midtempobrücken und geradlinigen Powerspeed-Attacken sich bewegenden Hymnentracks á lá „End of the Rainbow“, „Sons of Orion“, „Hammer of Justice“ und „Beyond The Iron Sky“ oder das fantastische geradezu bezeichnend fürs Powermetal-Genre aus den Boxen donnernde Epic-Fantasy-Powermetal-Lehrstück „Empire of the Dragonking“ handelt. Wenn es ein größeres künftig noch stärker zu behebendes Manko gibt, so findet es sich in der Tatsache, das sich das Grundschema der Songs trotz technisch hochwertigem Könnens ein wenig zu sehr oft wiederholt was erfreulicherweise durch ein wahnsinniges Energielevel postwendend ausgeglichen wird. Viktorie Surmøvá eine in vielen Musikgenres mit Vorliebe für Rock, Heavy Metal und Klassik beheimatete tschechisch-ukrainische Sängerin/Autorin die in jüngerer Vergangenheit schon mit MASTERPLAN/Ex-HELLOWEEN-Gitarrenschwinger ROLAND GRAPOW als Cellistin bei dessen Projekt MARTIN BECK'S INDUCTION mitarbeitete, darüber hinaus für gewöhnlich in ihrer Band SURMATA das Mikro bedient, durfte als Gastsängerin bei „A Million Lightyears“ mitwirken, deren wunderschön glockenhelles Organ dem Track immens Würze verleiht, wodurch ein gelungener Schlußstrich gezogen wird. Das exzellent gelungene durch verlockende Optik bestechende Coverartwork von Stan W. Decker bietet erlesen hochkarätige Kunst fürs Auge.
Fazit: 45 1/2-Minuten Hymnen orientierter Power-Metal im druckvoll abgemischten Soundgewand, der so einige Parallelen zu GLORYFUL mit denen VICTORIUS qualitativ gesehen nahezu direkt auf einer Stufe stehen, aufweist. VICTORIUS gehen vergleichsweise weniger bombastisch zu Werke, das Keyboard wird oft nur sporadisch im Hintergrund eingesetzt, was Genreanhängern mit Faible für stilsichere Melodic-Schmieden wie HAMMERFALL schwören, entgegenkommt. Wer starke Vorgängerscheiben wie „The Awakening“ und „Dreamchaser“ mochte, - soviel bleibt nach intensivem Hörtest festzuhalten, - ist mit „Heart of the Phoenix“ erneut amtlich gut bedient! 8/10