SPIELBANN - Die Ballade von der "Blutigen Rose"
VÖ: 13.01.17
(Trisol Soulfood)
Style: Gothic-Rock
Homepage:
SPIELBANN
Kritik:
Spielbann sind eine jener Bands, die mich im Genre Gothic-Rock immer wieder recht kalt lassen. Man ergießt sich in textlicher Prosa und Poesie, bietet düsteren Pathos aber wenig Eingängigkeit. Hier vermag auch die Lichtgestalt ASP nicht an meiner Meinung zu rütteln. Die Zutaten aus textlichem Tiefgang, einem eher wackeligen männlichen und meist guten weiblichen Gesangspart unterlegt man mit treibendem oder kraftvollem Instrumentalbackground. Man mag ja im Gothic Rock mit Konzepten und durchdachten Szenerien punkten, den Weg ins Ohr lässt man hierbei aber leider viel zu oft außer Acht. Denn die sperrigen Texte, die sich Seb und Nic hier gegenseitig entgegenschmettern, lassen eingängige und griffige Hooks in meinen Ohren meist vermissen. Dass man es schlussendlich aber doch noch schafft zu unterhalten, verdankt man schmissigen Stücken wie „Der volle Mond steht überm Wald“, „Wo sie warten“ und „Herz der Finsternis“. Die Albumhighlights tummeln sich definitiv in der Mitte des Silberlings. Aber auch die beiden Opener „Hier kommt dein Tag“ und „UnSchönheit“ besitzen diverse kleine Haken, die sich am Ohrläppchen festbeißen. Auch schafft man es eine recht breite musikalische Spannbreite aufzubauen. Schmissig, ruhig oder morbide düster zeigt man ein facettenreiches Albengesicht. Wirklich packen konnte mich „Die Ballade von der Blutigen Rose“ dennoch nicht. Grundsolide Handwerkskunst mit der man die breite Masse sicherlich überzeugen mag aber doch sehr viele Anläufe braucht, um sich tiefgehend festzubeißen. Grundsolider Gothic-Rock ohne echte Überraschungen. 7,5 von 10 Punkte